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1. Mannschaft 07/08

FSV Martinroda vs. SG 1951 Sonneberg
3 : 1

Spielabbruch nach 36 Minuten


Spielbericht von Jürgen Krogel

Als der Sonneberger Trainer in der 36. Minute den Platz betrat und seine Mannschaft aufforderte, das Spielfeld zu verlassen, wunderten sich nicht nur die eigenen Spieler und die zahlreichen Zuschauer. Der Grund für den Spielabbruch bleibt das Geheimnis des Trainers. Auch die Art und Weise, einen solchen Eklat herbeizuführen, der gewiss Konsequenzen für die Südthüringer Truppe hat, ist völlig unverständlich.

Schiedsrichter Faßler, bis zu diesem Zeitpunkt ohne Fehler, wurde von Beginn an von der Anhängerschaft des Gastes beschimpft und in provokanter Weise bei jeder seiner Entscheidungen gegen Sonneberg mit unsportlichen Ausdrücken belegt.

Martinroda bestimmte von Beginn an und hoch überlegen das Spiel, und ließ die Sonneberger nicht zur Entfaltung kommen. Baranowski und Wolf wurden ständig mit guten Anspielen gefüttert und waren von der Sonneberger Hintermannschaft nicht mit fairen Mitteln zu stellen. Bereits in der 1. Minute prüfte Baranowski Torwart Funke mit einem hart getretenen Freistoß aus 20 Metern. Kirchner hatte im Gegenzug mit einem Hinterhaltsschuss die erste Sonneberger Chance. Nach Foul an Wolf schlug Raffel den Ball aus 35 Metern in den Strafraum. Ohne Berührung fand der Ball den Weg zum 1:0 ins Tor. Baranowski, in der 18. Minute in guter Schussposition, wurde noch rechtzeitig am Torschuss gehindert. Eine Minute später jagte er aus 12 Meter den Ball an den Pfosten. Mit einem schönen Spielzug wurde Baranowski am 16-er freigespielt, sein scharfer Schuss unhaltbar für Funke, brachte die verdiente die 2:0 Führung. Der Anschlusstreffer unmittelbar nach der Anstoßausführung von der Mittellinie durch Gruber überraschte den zu weit vor dem Tor stehenden Geishendorf. Der Flugball schlug zum 2:1 unter die Latte ein. Wolf und Rinn hatten in den Folgeminuten Gelegenheiten zum Torerfolg, verzogen jedoch jeweils nur knapp. Einen direkten Freistoß nach wiederholtem Foulspiel an Raffel, verwandelte Goncalves gekonnt über die Mauer zur 3:1 Führung. Alexy bediente Rinn mit einer Kopfballablage, dessen Schuss strich knapp am Tor vorbei. Nach einem Foul an Melchert, bei dem SR Faßler völlig berechtigt nach vorheriger Ermahnung den Sonnebergern bereits die 4. Gelbe Karte zeigen musste, nahm der Sonneberger Trainer zum Anlass, das “Handtuch zu werfen".

FSV Martinroda: Geishendorf, Hartung, Melchert, Müller, Goncalves, Rinn, Gröfke, Wolf, Raffel, Alexy, Baranowski

Torfolge: 1:0 Raffel (10.), 2:0 Baranowski (20.), 2:1 Gruber (21.), 3:1 Goncalves (32.)

Schiedsrichter: Faßler/Oberschönau
Zuschauer: 90



Stellungnahme zum Spielabbruch im Punktspiel FSV Martinroda - SG Sonneberg 1951

Der Vorstand des FSV bedauert die Vorkommnisse am gestrigen Nachmittag, sieht sich aber außer Stande, die Ursache für das regelwidrige Verlassen des Spielfeldes in der 37. Minute zu benennen.


Vereinfacht gesprochen: Wir verstehen es auch nicht!

Zum Ablauf:
Ein an sich gewöhnlicher Spielverlauf mit deutlicher Überlegenheit der Heimmannschaft, kampfbetont, mit gelegentlichen Fouls, aber ohne Bösartigkeit zwischen den Akteuren.
Das Schiedsrichtergespann hatte die Partie im Griff, mit zwei Auffälligkeiten:

Nach ca. 15.Minuten fing der Torwart der Heimmannschaft einen Ball an der Strafraumlinie ab, befand sich dabei aber mit den Füßen im Strafraum. Der Schiedsrichter stand in unmittelbarer Nähe und bewertete die Situation als korrekt, es wurde weitergespielt.
Lautstarke Proteste der Sonneberger Offiziellen, nur befanden die sich diagonal am anderen Ende des Platzes in einer Entfernung von ca. 80m, und konnten beim besten Willen den Ablauf nicht konkret gesehen haben.

Beim Erzielen des 2:0 durch den Sortfreund Baranowski, der bekannterweise über einen sehr harten Schuss verfügt, zeriss das Tornetz in der unteren Ecke, so dass der Ball durch das Netz hindurch ging. Der Schiedsrichter stand zur Mitte versetzt in der verlängerten Fluglinie des Balles und entschied sofort auf Tor.
Keinerlei Proteste der Sonneberger Spieler (soweit von außen erkennbar), auch nicht des Torwartes, wohl aber der Sonneberger Offiziellen und (z.T. alkoholisierten) Zuschauer. Das Spiel wurde zügig mit Anstoß fortgesetzt, aus dem heraus die Sonneberger unmittelbar und etwas kurios den Anschlusstreffer erzielten.

Im Verlauf der 37 Minuten war der Schiedsrichter gezwungen, einige Unsportlichkeiten zu ahnden. Da sich das Spielgeschehen nahezu ausschließlich in der Sonneberger Hälfte abspielte, erhielten 3 verteidigende Sonneberger Spieler Verwarnungen. Kurz nach dem dritten Martinrodaer Tor erteilte der Schiedsrichter einem weiteren Sonneberger Spieler, den er wenige Minuten vorher ermahnt hatte, eine weitere Verwarnung.

Daraufhin lief zur Verblüffung nahezu aller Anwesenden der Trainer der Sonneberger Mannschaft auf das Spielfeld und forderte seine Spieler auf, den Platz zu verlassen, was die Sonneberger Spieler ohne Murren oder Diskussion befolgten.
Dem Trainer im Schlepptau folgten die anderen Sonneberger Offiziellen ebenso nach wie die Gästezuschauer, die quer über den Platz einer laufenden Begegnung zogen.
Die Situation war so grotesk, dass sie einer gewissen Komik nicht entbehrte.

Die verbliebenen einheimischen Zuschauer als auch eine Vielzahl Sportfreunde und Trainer der umliegenden Vereine (Geschwenda, Geraberg, Ilmenau, Unterpörlitz) kamen bei allseitigem Unverständnis zu der knappen, gemeinsamen Feststellung:
"Das gibt es doch gar nicht, da gehst Du solange zum Fußball, aber sowas sehe ich zum ersten Mal..."

Die Mannschaft des FSV verblieb noch ca. 15 Minuten auf dem Platz, und versuchte sich mit "4/2" warmzuhalten, dann erfolgte der endgültige Abbruch.

Abschließend, und in dem Bewusstsein, dass der FSV Martinroda weder dem Sportgericht, noch dem Schiedsrichterausschuss Empfehlungen zu erteilen hat, ein Wort zu den Unparteiischen:
Wir empfinden den Ablauf als sehr bedauerlich, können aber auch bei kritischer Betrachtung kein Fehlverhalten des Kollektives feststellen.
Dies war auch einhellige Meinung der anwesenden Sportfreunde und Zuschauer, mit Ausnahme selbstverständlich der 1951iger.
Wir würden es sehr begrüßen, wenn der Nachmittag des 04.11. ohne irgendwelche negativen Nebenwirkungen für das Schiedsrichtergespann bleibt. Die Sportfreunde waren so schon betroffen genug.

Mit sportlichen Grüßen

Norbert Wolf
Stellv. Vorsitzender FSV Martinroda
im Namen des Vorstandes



Quelle: http://www.fsv-martinroda.de/ vom 5.11.07


Die Sicht der SG 1951:

Torsten Ihle:

Wenn das Netz aber nun ein Loch hat...könnte ein Volkslied in der Gegend um Martinroda heißen. Das erste Tor erzielten die Gastgeber nach einem angeblichen Foulspiel durch Freistoß, das 2:0 war wohl der Hohn, Keeper Funke holte den Ball hinter hinter dem Tor, eigentlich nur möglich wenn der Ball am Tor vorbei ging oder das Netz nicht intakt war. Dann ein Supertreffer von Stefan Gruber-2:1. Der nächste erfundene Freistoß brachte das 3:1. Weiterhin brachten 4 teilweise unberechtigte gelbe Karten, ein unfairer Ellbogenstoß gegen Stefan Gruber, ein nicht erlaubtes Behandeln von Peter Badura sowie ein Fangen des Balles außerhalb des 16 m Raumes(nicht bestraft) vom FSV-Keeper das Fass zum Überlaufen. Trainer Frank Dreilich machte das einzig Richtige und entließ die Mannschaft in die Kabine. Es bestand keine Möglichkeit das Spiel unter fairen Bedingungen fortzuführen...(Spielabbruch)


Quelle: http://www.sg1951sonneberg.de/fussballer - Gästebuch vom 5.11.07


Fußball | Interview mit Frank Dreilich
„Wir möchten fair behandelt werden“
 



Sonneberg – Zum vorwöchentlichen Eklat in der Bezirksliga befragte Freies Wort Frank Dreilich. Der Trainer der SG 1951 Sonneberg hatte seine Mannschaft bekanntlich in Martinroda in der 36. Spielminute vom Feld beordert.


Die Fans kennen dich als überaus fairen Sportsmann. Doch was hat dich geritten, deine Jungs beim Spielstand von 1:3 aus dem Rennen zu nehmen?

F. Dreilich: „Wir sind ständig offensichtlich benachteiligt worden. Das hat sich von Minute zu Minute gesteigert. Wir kassierten zu Unrecht mehrere gelbe Karten, bekamen viele unberechtigte Freistöße gegen uns. Zudem kassierten wir ein Phantomtor. Der Ball landete am Außennetz. Aber nach sechs, sieben Sekunden Zögern entschied der Schiedsrichter in dieser Situation auf Tor. Meine Jungs taten mir unendlich Leid, das haben sie nicht verdient.“


Aber auf der Martinrodaer Homepage ist von einer tadelsfreien Schiedsrichter-Leistung die Rede...

F. Dreilich: „Das ist mir völlig klar. Die müssen ihm ja den Rücken stärken, er war ja ihr bester Mann. Leider war kein Schiedsrichterbeobachter da, denn der hätte sich sicherlich seine Meinung gebildet.“


Hast du nach knapp einer Woche die Entscheidung bereut?

F. Dreilich: „Überhaupt nicht. Meine Spieler und viele Fans bekundeten mir gegenüber, dass ich das Richtige tat. Freilich wird auf mich und den Verein jetzt sicherlich eine Strafe zukommen. Aber ich habe ein Zeichen gesetzt, man wird von offizieller Seite die Akte Martinroda fortan genauer unter die Lupe nehmen.


Du hast jetzt einen Hals auf Martinroda...

F. Dreilich: „Ich habe doch überhaupt nichts dagegen, dass sie aufsteigen wollen. Sie haben schließlich viel investiert und stehen unter Druck. Bei uns aber geht es nicht um Geld. Wir treiben Freizeitsport und möchten dementsprechend fair behandelt werden. jpie

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 9.11.07


Sportgericht fällt Urteil im Fall Dreilich
 

Oberhof Das Sportgericht des Bezirksfußballausschusses von Südthüringen unter Vorsitz von Jens Krauße (Neuhaus am Rennweg) verhandelte am Freitag den schuldhaften Spielabbruch der SG 1951 Sonneberg im Punktspiel der Bezirksliga Staffel II zwischen dem FSV Martinroda und der SG 1951 Sonneberg vom 4. November dieses Jahres.


In diesem Spiel hatte der Sonneberger Trainer Frank Dreilich seine Mannschaft in der 37. Minute zum Spielabbruch aufgefordert. Er begründete dies mit einer einseitigen Regelauslegung durch den Schiedsrichter.


Folgendes Urteil wurde gefällt:


– Das Spiel Martinroda gegen die SG 1951 Sonneberg wird mit 3:1-Toren (dies war der Spielstand beim Abbruch) für Martinroda als gewonnen gewertet.


– Der Trainer Frank Dreilich erhält eine Spielsperre von insgesamt sechs Pflichtspielen und weiterhin unter Vereinsmithaftung eine Geldstrafe. Während dieser Sperre darf er sich nicht im Innenraum des Platzes bzw. der Mannschaftszone aufhalten.


– Am Saisonende 2007/08 werden der Mannschaft von 1951 Sonneberg drei Punkte abgezogen. Es ist weiterhin ein Strafgeld zu zahlen.


– Der Antrag des FSV Martinroda, das Rückspiel ebenfalls in Martinroda auszutragen, wurde abgelehnt.


– Die SG 1951 Sonneberg hat anteilige Verhandlungskosten zu entrichten.


Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Berufung beim Verbandsgericht ist noch möglich.

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 19.11.07


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