Der TSV Zella-Mehlis (dunkle Trikots) kam gestern gegen die Gäste vom SV Eintracht Oberland böse unter die Räder. FOTO: frankphoto.de
ZELLA-MEHLIS – Das „Trauerspiel“ in der Bezirksliga-Staffel 2 auf dem Sportplatz „Am Köpfchen“ begann Nachmittag mit 25 Minuten Verspätung, da das Schiedsrichtergespann verspätet anreiste. Was dann nach dem Anpfiff der Begegnung geschah, ist aus Gastgebersicht nur noch schwer zu erklären.
Außer dem fehlenden Trio Kuhn, Krannich und Freche standen die gleichen Akteure auf dem Rasen, die noch vor wenigen Wochen bei der SG 1951 Sonneberg oder daheim gegen Lauscha gewonnen hatten. Man konnte jedoch gestern den Eindruck gewinnen, dass einige Spieler quasi über Nacht das Fußballspielen verlernt haben. Der gesamte Abwehrbereich stellte sich als Torso dar, vom Mittelfeld kamen keine Ideen, und die Gäste nutzten diese offensichtlichen Schwächen schonungslos aus.
Zudem verteilten die Zella-Mehliser auch noch einige Gastgeschenke. So durch Torwart Sascha Ostermann, der vor dem 0:1 in der 17. Spielminute den Ball prallen ließ und damit die Führung der Oberländer durch Plonski ermöglichte.
Vier Minuten später hätte es beinahe erneut im Kasten der Zella-Mehliser eingeschlagen, doch ein Freistoß von Wirsing verfehlte das Ziel um wenige Zentimeter. In der nächste Szene war es dann aber soweit, die Gäste schlugen zum zweiten Mal zu. Nach einem Eckball von rechts säbelte Häfner über den Ball, und wiederum profitierte Torschütze Plonski von einem Fehler der Hausherren.
Immerhin: Nicht jeder „Bock“ wurde bestraft. So konnte sich Rubner glücklich schätzen, dass sein Fehlabspiel nach 26 Minuten ohne Folgen blieb, da Torwart Ostermann gegen einen allein auf ihn zulaufenden Gästespieler mit einer tollen Fußparade klärte.
Bezeichnend für die enttäuschende Spielweise der Zella-Mehliser Mannschaft von Trainer Hans-Joachim Gärtner war die Tatsache, dass im ersten Spieldurchgang keine einzige nennenswerte Torgelegenheit herausgearbeitet wurde. Es lief überhaupt nichts zusammen, so dass sich die Zuschauer schon am leichten Leistungs-Aufflackern zu Beginn der 2. Halbzeit erfreuten.
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Elfmeter vergeben
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Fast wäre in dieser Phase auch ein Treffer gelungen, nachdem Fischer im Strafraum zu Fall gebracht wurde und Schiedsrichter Raabs aus Seltendorf berechtigterweise auf den Elfmeterpunkt zeigte. Es passte jedoch irgendwie zu diesem verkorksten Sonntag, dass Richter das Leder an die Lattenunterkante hämmerte und die Kugel von dort in das Spielfeld zurücksprang.
Wäre der Schuss fünf Zentimeter tiefer angesetzt worden, hätte dies womöglich noch eine Wende herbeiführen können. So aber nahm das Unheil weiter seinen Lauf, zumal Oberlands Torwart Oeckel den Ball nach einem 20-Meter-Knaller von Richter per Glanzparade aus dem Dreiangel fischte. Danach verfiel der TSV wieder in den alten Trott, und als ein Verteidiger erneut im Strafraum über den Ball schlug, bedankte sich Barthelmann mit dem 0:3 in der 61. Minute. Exakt 300 Sekunden später war der selbe Spieler erneut zur Stelle und brach mit dem vierten Tor die Moral der Zella-Mehliser Mannschaft endgültig. Die Gäste konnten von nun an schalten und walten, wie sie wollten. Das 0:5, erzielt durch Langbein in der 73. Minute, ergab sich zwangsläufig.
Beim TSV sollte man sich in Ruhe zusammensetzen und die Fehler analysieren. Eine solch indiskutable Leistung wie gestern muss eine einmalige Angelegenheit bleiben! (fre/ulk)
Zella-Mehlis: S. Ostermann, Häfner, Deltow, Blaudszun (78. Ulrich), J. Ostermann, Grebhahn, Richter, Stöckel (65. Thomas), Fischer, Rubner, Funk (78. Ansorg)
Raabs (Seltendorf) – 130 – 0:1 Plonski (17.), 0:2 Plonski (22.), 0:3 Barthelmann (61.), 0:4 Barthelmann (66.), 0:5 Langbein (73.)
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Suhl vom 3.9.07
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