HILDBURGHAUSEN – Chancenlos waren die ersatzgeschwächten Hinterländer bei ihrem Gastspiel bei der Hildburghäuser Eintracht, die die Gäste praktisch an die Wand spielten. Nur dem mit vielen erstklassigen Paraden aufwartenden Torwart Marcel Nischan war es zu verdanken, dass die Niederlage im Rahmen blieb.
Effelders Trainer Herbert Brückner hatte große Personalsorgen. Zu den langzeitverletzten Günther und Liebermann gesellte sich Libero Ronny Fischer, zudem fehlte Kapitän Porazil. Da waren größere Umstellungen nötig, die sich hemmend auf das Spiel der 09er auswirkten. Allerdings – und dies muss positiv vermerkt werden – Libero Funke war ein echter Lichtblick. Aber dafür enttäuschte das komplette Mittelfeld maßlos, zudem war der junge Verteidiger Robert Bätz – er sollte Benjamin Luther bewachen – völlig überfordert. Ob dies allerdings spielentscheidend war, sei dahin gestellt.
Die junge Hildburghäuser Mannschaft, bis auf Klemm und Bolz aus den A-Junioren übernommene Mannschaft, präsentierte sich kombinationssicher, lauffreudig und war den Gästen in allen fußballerischen Belangen überlegen. Nach einem Anfangsfeuerwerk – Nischan klärte mehrfach in höchster Not gegen Luther, Hummel und Bolz – waren die Gäste auch noch mit Fortuna im Bunde, denn ein fulminanter Kopfball von Bolz landete nur an der Latte. Wenig später ließ Tobias Hummel nach Doppelpass mit Luther Nischan keine Chance. Nach dem Führungstor gelang es den Rot-Schwarzen nicht, selbst Akzente zu setzen. Die einzige Chance vor der Pause hatte Miethke, der über die rechte Seite startete, dann aber vergeblich einen mitgelaufenen Effelder Spieler suchte.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Die Eintracht drückte vehement und hatte bei schön vorgetragenen Angriffen mehrfach Pech im Abschluss, als Schüsse von Luther und Hummel nur knapp am Gehäuse vorbei gingen. Effelders erste Chance im zweiten Abschnitt hatte Jahn, der frei im Sechzehner überhastet abschloss.
Das zweite Tor der Gastgeber nach einer guten Stunde leitete erneut Luther ein. Dieser überlief Bätz und bediente Hummel, der aus kurzer Entfernung einschoss. Die Hildburghäuser Zuschauer, die erst am Freitag ein Schützenfest gegen Lauscha erlebten, hatten noch Torhunger. Und die Eintracht legte nach. Ein Knallbonbon des eingewechselten Holl landete im Kreuzeck.
Zwischenzeitlich hatte Effelder mit Röder, Jäger und R. Fischer drei frische Spieler gebracht, aber auch sie waren nicht in der Lage, den Gastgebern Paroli zu bieten. Erst in den letzten fünf Minuten – Kober köpfte einen Freistoß von Jahn ein – wurden die vielen mitgereisten Effelder Fans etwas entschädigt. Hörnlein traf dann eine Minute vor Ultimo nach Solo von Rempel erneut ins Schwarze, doch da kam die Fahne des Assistenten. Eine krasse Fehlentscheidung, aber der gute Referee Neumann überstimmte seinen Kollegen nicht und so blieb es beim 3:1-Erfolg der Gastgeber.
Effelder hat nun mit Martinroda und Hildburghausen zwei dicke Brocken weg, muss sich aber in allen Mannschaftsteilen steigern, um die nächste Heimaufgabe erfolgreich zu meistern. Am kommenden Sonntag gastiert nämlich der letztjährige Kreismeister Lauscha auf dem Platz an der B 89. (jeck)
Effelder: Nischan; Bätz (77. Röder, S. Funke (80. R. Fischer), Ma. Rempel, Wöhner, Kober, T. Schwesinger (77. Jäger), Jahn, Langbein, Miethke, Hörnlein
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 4.9.07
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