Doch noch geschafft! Wie schon im Vorjahr, so spannte auch in dieser Saison der SV 07 Milz seine Fans wieder auf die Folter. Ging es damals am letzten Spieltag um den Kreismeistertitel, so galt es diesmal, den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu sichern.
MILZ – Gegen den FC Hinternah/ Schönbrunn, der die Ausfälle der gesperrten Langert und Forkel sowie von Torjäger Polka zu verzeichnen hatte, lieferte der Aufsteiger eine am Ende dramatische Partie. Viel zu nervös zeigte sich die Heimelf von Beginn an. So vertändelte bereits nach zwei Minuten Libero Tresselt den Ball gegen M. Steffan, der aber – frei durchlaufend – den Ball an den Pfosten knallte. Dadurch aufgeweckt, versuchte Milz, die Initiative zu ergreifen, doch viel sprang bei den Versuchen von S. Stößel und nach gelungenem Zusammenspiel von M. Graf mit Fl. Eppler nicht heraus. Auch der Freistoß von A. Graf verfehlte knapp sein Ziel (21.). Auf der Gegenseite folgte dann die kalte Dusche, als Birkenwald die Unentschlossenheit der Milzer Abwehr mit einem Sonntagsschuss unter die Latte eiskalt zum 0:1 nutzte (29.). Die Gastgeber versuchten nun, über Standards zu antworten, doch sowohl M. Wehner mit Kopfball, als auch M. Graf blieben ohne Erfolg. Kurz vor der Pause wurde Fl. Eppler noch von T. Schmidt geblockt, und auch der Schlenzer von Jan Lautensack führte nicht zum Ausgleich.
Die zweite Hälfte gestaltete sich nun zu einem wahren Sturmlauf auf das Gästetor. Der verdiente Ausgleichstreffer ließ so nicht lange auf sich warten. Nach einer Ecke von T. Tandel köpfte der stark spielende M. Wehner schulbuchmäßig ein (55.).Weitere gut herausgespielte Möglichkeiten wurden von M. Graf und S. Stößel vergeben. Auch Fl. Eppler scheiterte mit seinem Kopfball am stark reagierenden Annemüller (75.). Der Torwart blieb wenig später auch gegen M. Graf Sieger. Im Bemühen um den Siegtreffer vernachlässigten die Grabfelder fahrlässig ihre Abwehrarbeit. So tauchte plötzlich F. Herwig frei vor Arnhold auf, scheiterte aber mit seinem Versuch am Milzer Routinier. Den Abpraller setzte allerdings M. Steffan aus gut 25 Metern zum Entsetzen der SV-Fans in den Kasten (83.). Milz musste nun „alles oder nichts“ spielen, um den Abstieg noch zu verhindern. Doch die beinahe schon verzweifelten Schussversuche verfehlten entweder das Ziel oder wurden von der vielbeinigen Abwehr um U. Schmidt aufgehalten. Zudem verhinderte FC-Torwart Annemüller mit einem tollen Reflex gegen A. Graf den Einschlag (87.). Für die schon nicht mehr möglich gehaltene Erlösung sorgte dann doch noch M. Schüler mit seinem Glückstreffer in der Nachspielzeit, der heftige Diskussionen auslöste. Hatte der Klasse-Keeper etwa eine Abseitsstellung erkannt und war der Flanke scheinbar ausgewichen?
Doch das ist alles Spekulation. So eine Zitterpartie mit einem so dramatischen und heiß debattierten Ende hatte sich die Milzer Aktiven bei besten Willen wohl nicht gewünscht. Eine treffende Analyse lieferte nach dem Spiel Ex-Trainer Berndt Mai: „Heute haben wir eine Menge Glück gebraucht, um drin zu bleiben. Den Klassenerhalt verdienten wir uns aber zu Recht durch die starken Spiele in der Rückrunde.“
Milz: Arnhold,Werner (35. Schüler), Tresselt, M. Graf, Wehner, M. Mai, Lautensack, Tandel, Stößel, A. Graf, Fl. Eppler.
Hinternah/Schönbrunn: Annemüller,T. Schmidt, Börner, Fiedler (35. Hartleb), Yorulmaz, U. Schmidt,Weißbrodt, Rienecker, Blaurock, Birkenwald (70. Herwig), Steffan. (svm)
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 11.6.07
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