Niederlage wäre vermeidbar gewesen
Spielbericht von Susanne Eber
Jede Serie hat einmal ein Ende, auch die der Westler, die nach sechs in Folge gewonnenen Spielen wieder eine Niederlage einstecken mussten. Dabei standen schon vor dem Spiel die Vorzeichen alles andere als gut, denn mit Ditscheid und Zipfel fehlten zwei wichtige Offensivkräfte.
Auf mäßigen Niveau entwickelte sich ein Spiel, bei dem die Gäste die größeren Spielanteile hatten.
Das erste Achtungszeichen setzten die beiden an diesem Tag auffälligsten Akteure der Westler, als Rexheuser mustergültig eingelaufen den Ball per Kopf nach einer Homuth-Flanke neben den Kasten der Platzherren setzte (4.). Mit weiteren Fernschüssen von Rexheuser und Homuth hatte TW Allzeit jun. keine Probleme. Auf der anderen Seite versuchte Torjäger Tuchenhagen mit seinen straffen Schüssen Keeper Lichtenstein zu überwinden, in der 13. konnte dieser einen Flatterball gerade noch mit der Faust abwehren. Nachdem sich die Gäste bei ihren Angiffsbemühungen immer wieder verzettelten, statt den Abschluss zu suchen, kam der Ball zu Tuchenhagen, der an diesem Tag von der TSV-Abwehr allzu oft alleine gelassen wurde. Völlig unbedrängt legte er den Ball auf den mitlaufenden Beyhl, der sich, ebenfalls völlig freistehend, mit dem 1:0 bedankte (14.).
Die Westler zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt und versuchten weiter Druck auf das SG-Gehäuse zu machen. In der 19. Minute nahm Bätz den Ball nach einer Hohmut-Ecke ab, jedoch der lange Reuriether Fröhner kratzte den Ball noch von der Linie. In der 25. Min. setzte Rexheuser zu einem Solo an, spielte 3 Gegenspieler aus, doch TW Allzeit jun. konnte ihm das Leder vom Fuß pflücken.
Die Ihle-Schützlinge machten weiter das Spiel, jedoch der Strafraum der Gastgeber war meist Sperrzone. In der 29. Min. der zweite Schock. Die Westler hatten sich in der Reuriether Hälfte “festgefressen”, ein langer Ball erreichte Tuchenhagen, der sich gegen N. Eber durchsetzen konnte und keine Mühe hatte, den Ball im Tor des herauslaufenden Lichtenstein unterzubringen. Weitere Chancen von Bätz und Mahr oder ein Eber-Freistoss in der 44. strichen entweder knapp am Gehäuse vorbei oder fanden bei Allzeit ihren Meister. In der 45. durfte dann auch der mitgereiste Anhang der Germania endlich jubeln. Ein Zuckerpass von dem nie aufsteckenden Homuth auf Mahr, der auf dem im Strafraum wartenden Bätz flankte. Bätz hätte zwar keine Mühe gehabt den Ball im SG-Gehäuse unterzubringen, doch Kiesel brachte mit einem unglücklichen Abwehrversuch den Ball im eigenen Kasten unter.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die Gäste spielten zwar gefälliger, ohne jedoch die SG-Abwehr ernsthaft in Gefahr zu bringen, bevor sich Tuchenhagen wieder das Leder schnappte und zu einem seiner gefährlichen Soli ansetzte, das Gehäuse aber nur knapp verfehlte. Bätz versuchte sich in der 64. Min. mit einem Weitschuss, den Allzeit gerade noch über die Latte lenken konnte. Im Gegenzug brannte es vor dem Lichtenstein-Gehäuse lichterloh, als die unsortiert wirkende Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte. Die Gäste machten weiter Druck und A. Fischer wurde in der 77. Min. im 16er der Gastgeber unsanft von den Beinen geholt. Allerdings blieb der Pfiff des bis dahin unauffällig leitenden Schieri aus. Ein Zuspiel von Fischer ereichte Baumann, der den Ball neben den Kasten setzte, jedoch dabei ein Reuriether Abwehrspieler die Kugel fast im eigenen Gehäuse unterbrachte. Bei einem Konter von Hermann, der das Spiel vorzeitig hätte entscheiden können, konnte Keeper Lichtenstein seine Klasse zeigen. In der 81. Min. stand bei einem satten Schuss von Hohmut die Latte im Weg. In der 83. Min. dann die Entscheidung. Die TSV-Abwehr schlug den Ball nicht nach vorne, Tuchenhagen nahm sich die Kugel und stürmte auf das Gästetor. Der mitlaufende M. Eber versuchte noch zu retten, Tuchenhagen kam an der Torauslinie zu Fall und Schieri Schultes entschied völlig überraschend auf Elfmeter. Tuchenhagen nahm das Geschenk dankend an und verwandelte selbst zum 3:1 Endstand.
Am Ende lange Gesichter bei den Westlern über eine vermeidbare Niederlage. Allerdings hätte man an diesem Tag noch eine Stunde länger spielen können und man hätte das Spielgerät nicht im Kasten der Platzherren untergebracht.
Reurieth: Allzeit, Beyhl (69. Popp), Voigt S,. Voigt, J., Kisel, Fröhner, Löser (73. Sauer), Schneider, Hemann, Pauli (78. Erkenbrecher), Tuchenhagen
Sbg.-West: Lichtenstein, Hessland, Fischer F. (71. Rauh), Eber M, Eber N. (46. Baumann), Fischer A., Mahr, Rexheuser, Hohmut, Bätz, Ries (47. Hamberger)