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Niederlage in einem großem Spiel

Spielbericht von Stefan Eisentraudt

HILDBURGHAUSEN- Jede Serie hat mal ein Ende, auch die des Tabellenführers, der nach neun Punktspielen wieder mal eine Niederlage einstecken musste. Auf hohem Niveau gestaltete sich das Spiel, bei dem die Gastgeber mehr Anteile dazu beitrugen, aber die Neuhäuser hatten die größeren Chancen auf ihrer Seite, so dass die Niederlage mit etwas mehr Cleverness vermeidbar gewesen wäre.

Etwas Unverständnis trat bei den Schiedsrichtern und den Gästen auf, als die Hildburghäuser trotz bester Rasenplatzverhältnisse das Spiel auf ihren vertrauten Kunstrasen verlegten. Die Einheimischen begannen aggressiv und tempogeladen, doch die erste Chance hatte Neuhaus. Klaus Meusel setzte mit seinem fulminanten Freistoss der nur um Zentimeter am Kreuzeck vorbei zischte ein erstes Achtungszeichen. Die Gäste taktierten ihr Spiel zunächst aus der Defensive heraus und überließen dem Gegner den aktiveren Part, die mit viel Kurzpassspiel und technischer Beschlagenheit den Ball ständig am laufen hielten. Hildburghausen bot ansehnlichen Fußball, aber die „Iso“ dämmte die Aktionen, sobald Torgefahr drohte, souverän ein. Da zeigte sich die Abwehrreihe Meusel, Oehne, Gelhaar und Keeper Meusel wieder als Prunkstück der „Iso-Elf“. Aber Neuhaus versteckte sich nicht nur in der Defensive. Als Ehnes einen Freistoss von Sauer maßgenau auf dem Kopf serviert bekam (30.), hätte der Ball eigentlich im gegnerischen Tor zappeln müssen. Jetzt kam mehr Torgefahr in die Partie, unter anderem durch Rogowski dessen Schuss (33.) aus halblinker Position zum Glück nur an den Pfosten schmetterte. Wenig später starteten die Gäste einen Konter über Metzler, der sich energisch durchsetzte und im Strafraum zu Fall gebracht wurde –klare Entscheidung Elfmeter. Der Kapitän M. Gelhaar übernahm die Verantwortung und verwandelten sicher zur Führung für seine Mannschaft (38.). Es folgten bis zur Pause noch ein, zwei brenzlige Situationen im Strafraum des Tabellenführers, die jedoch schadlos überstanden wurden.

Nach dem Wechsel ließ Neuhaus die Zügel etwas schleifen und der Angriff sorgte für zu wenig Entlastung. Somit starteten die Platzherren eine Angriffswelle nach der anderen. Ein weiter Einwurf landete genau vor Bolz und dieser schob durch die Beine von Meusel zum Ausgleich (57.)ein. Keine zwei Minuten später konnte der Iso-Keeper den Ball nicht richtig fassen und Grünberger markierte das 2:1. Danach fand Neuhaus wieder ins Spiel zurück. Stefan Schmidt setzte sich ehrgeizig durch, ließ den gegnerischen Keeper aussteigen und erzielte den Ausgleichstreffer. Jetzt waren die Gäste wieder am Drücker und Hildburghausen offenbarte nun auch Schwächen im Abwehrverhalten. Ehnes hatte erneut eine Riesenmöglichkeit, brachte allerdings aus kurzer Entfernung den Ball wieder nicht im Tor unter. Im Anschluss zog Kirchner aus mehr als 20 m ab und der Ball landete im langen Eck zum 3:2. Jetzt ging es noch mal heiß her, als die Neuhäuser den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren, nahm Bolz das Geschenk an und bediente den mitgelaufenen Rogowski, der zum letzten Treffer der Partie einschob.

Tore: 0:1 (38. M.Gelhaar), 1:1 (57. Bolz), 2:1 (59. Grünberger), 2:2 (75. S.Schmidt), 3:2 (80. Kirchner), 4:2 (90. Rogowski)

Schiri: Schneider (Viernau)

Zuschauer: 160

FSV 06 Hildburghausen: Klemm, Gleicke (88. Sell), Grünberger, Bolz, Luther, Schramm, Rogowski, Dotsch, Meyer, Liersch, Kirchner (46. Schramm)

SV Neuhaus-Schierschnitz: R.Meusel, K.Meusel, Oehne, S.Gelhaar, Metzler (67. Zorn), Ehnes, M.Gelhaar, Sauer, Gumpricht, Dinius, S.Schmidt (78. Winterstein)

Das Punktspiel gegen den Tabellenführer wurde auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen. Die 160 Zuschauer sahen bei angenehmem Wetter eine gutklassige und intensiv geführte Partie.

HILDBURGHAUSEN – Nach ausgeglichenem Spiel mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten hatte (M. Gleicke, K. Meusels, C. Rogowski). Doch als Libero N. Meyer in Höhe der Mittellinie gegen M. Metzler den Ball vertändelte, der auf und davon zog und von P. Bolz an der Strafraumgrenze unfair attackiert wurde, zeigte der Unparteiische M. Schneider auf den Punkt (37.). Mannschaftskapitän M. Gelhaar verwandelte den Strafstoß sicher und brachte seine Mannschaft in Front.

Drei Minuten später wurde P. Bolz auf der anderen Seite ebenso an der Grenze des 16-ers von den Beinen geholt, doch da gab es nur einen Freistoß, den J. Kirchner unüberlegt in die Mauer platzierte.

Dennoch wollte der FSV noch vor der Pause den Ausgleich. Als B. Luther 20 Meter vor dem Tor unfair gestoppt wurde, jagte der Gefoulte selbst den Freistoß flach durch die Abwehrmauer, doch Torwart R. Meusel reagierte großartig. M. Gleicke setzte den Abpraller in die Maschen, stand allerdings im Abseits. So fand dieses Tor keine Anerkennung.

Trainer M. Bolz nahm zur Pause Libero N. Meyer aus dem Spiel und brachte C. Schramm, der die Position des nun Libero spielenden R. Schramm im linken Mittelfeld einnahm. Die Gastgeber waren nun sehr engagiert, mit schnellen Angriffen über die Flügel, um das Gäste Bollwerk aufzureißen. Das gelang nach einer knappen Stunde mit einem Doppelschlag: Den weiten Einwurf von C. Rogowski in den Strafraum versenkte P. Bolz zum Ausgleich (57.). Zwei Minuten später prüfte der sich enorm steigernde Kirchner Torwart R. Meusel, der den Ball prallen lassen musste. M. Grüneberger war zur Stelle und staubte zur Führung für FSV ab.

Doch die Gäste waren nicht schockiert. B. Klemm musste gegen den durchgelaufenen S. Schmidt mit gutem Stellungsspiel den Vorsprung verteidigen, der dann in der 75. Minute doch fiel. Nach weitem Pass aus der Abwehr überlistete S. Schmidt die zu offen auf einer Linie postierte FSV-Abwehr und ließ auch sehr abgeklärt dem Torwart keine Chance (75.).

Die Gäste waren mit der Hoffnung auf einen Dreier wieder im Rennen, doch J. Kirchner stoppte sie mit einem Schuss aus 30 Metern, der flach in der anderen Ecke einschlug (80.).

Doch der Primus ließ nichts unversucht, die erneute Führung der Einheimischen zu egalisieren (L. Sauer, W. Deminius). Die Entscheidung fiel in der Schlussminute, als Torwart R. Meusel den Schuss von P. Bolz nur nach vorne abwehren konnten und C. Rogowski im Nachschuss das Spiel mit dem vierten Tor für die Eintracht entschied.

Mit diesem schwer erkämpften Erfolg machte der FSV die Meisterschaft in der Staffel zwei wieder spannend, auch wenn er selbst dabei keine Rolle mehr spielt. Warum nur tritt die Mannschaft nicht immer so entschlossen auf ?

Hildburghausen: Klemm, Grüneberger, Meyer (46. C. Schramm), Liersch, Dötsch, Luther, R. Schramm, Kirchner, Rogowski, Bolz, Gleicke (88. Sell). (khd)

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 2.5.07