Sechs, Sieben Großchancen in Hälfte Eins und man liegt trotzdem mit 0:4 hinten. Gibt’s nicht? Bei uns schon. Doch der Reihe nach.
Das Spiel stand unter schlechten Vorzeichen, denn am Freitag Abend mussten nach mehreren Absagen noch Andreas Schorn und Thomas Spörl von den AH abgezogen werden, um 11 Mann stellen zu können. Die Hoffnung möglichst lange das 0:0 halten zu können, musste bereits nach 5 Minuten aufgegeben werden. Ein Ballverlust im Mittelfeld, danach Abstimmungsprobleme zwischen Andrè Matthes und Klaus Brehm und zu schlechter Letzt noch ein Aufsetzer von Fueldner besorgten die Führung für die Herrenhäuser.
Unsre Elf zeigte sich vorerst wenig beeindruckt und erarbeitete sich zwei gute Möglichkeiten, welche jedoch aus besten Positionen vergeben wurden. Und wie so oft im Fußball rächte sich dies: Wieder stand man im Abwehrzentrum zu weit vom Gegner weg. Fueldner nahm das Geschenk an. Obwohl er den Ball nicht richtig traf, konnte „Schnorri“ das 2:0 nicht verhindern (17.). Wieder drängte unsre Zweite auf den Anschluss, und wieder blieben beste Chancen ungenutzt. Insgesamt vergaben Matthes, Heymann, Hamberger und Co. sechs bis sieben Hochkaräter vor dem Seitenwechsel.
Das 3:0 (24.), ebenfalls durch Fueldner – Glückwunsch zu einem lupenreinen Hattrick, resultierte aus einem Freistoß, den Andreas Schorn nicht festhalten konnte, dem 4:0 gingen sage und schreibe 6 verlorene Zweikämpfe voraus. Trauriger Höhepunkt war dann die Rote Karte für Klaus Brehm, der sich von seinem Gegenspieler Böhm- Casper provozieren ließ. Sicher hätte Schiri Heinrich aus Lichte zuvor auf Freistoß entscheiden müssen, doch dies rechtfertigt Brehms Reaktion nicht. Er bewarf sein Gegenüber mit dem Ball, was die Rote Karte berechtigt nach sich zog (44.).
Aufgrund der Unterzahl hatten die Hausherren nun noch mehr Platz als schon in Durchgang Eins, was sie des Öfteren klug zu nutzen wussten. Jedoch hätte dies mit mehr taktischer Disziplin einiger unsrer Akteure vermieden werden können. So war unsre Verteidigung beim nächsten Treffer in mehrfacher Unterzahl, auch wenn Fueldner seinen vierten Tagestreffer aus abseitsverdächtiger Position erzielte.
Bezeichnend für die Chancenverwertung der Germania war der Ehrentreffer von Spielführer Robert Rauh, der von der Mittellinie einen langen Ball in die Spitze schlug. Der böige Wind trug die Kugel weiter und weiter, so dass Keeper Eichhorn das einzige Mal per „Sonntagstreffer“ überwunden wurde (65.).
Vom Anstoß weg stellte Schnetzel den alten Abstand wieder her, und Böhm- Casper setzte einen sehenswerten Volleyschuss zum Schlusspunkt in die Maschen (73.).
In der Schlussviertelstunde versuchten Maier und Co zwar immer noch zu stürmen, auch Stopper Thomas Spörl ging nun mit in die Spitze, doch selbst wenn das Spiel bis in die Abendstunden angedauert hätte, wäre wohl kein Treffer mehr gelungen.
Sonneberg- West: Schorn; Spörl, Fischer, Brehm, Rauch, Heymann, Rauh, Rücker, Matthes, M. Maier, Hamberger
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