Holger Metzler schirmt den Ball vor dem Effelder Kai Kober ab. FOTO: camera900.de
Neuhaus-Schierschnitz feiert Kai Winterstein. Dank seines Goldenen Tores überwintert der SV Isolator mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze.
NEUHAUS-SCHIERSCHNITZ – Die Neuhäuser Fans reißen nach dem Schlusspfiff die Arme in die Höhe, brüllen wie hungrige Löwen und lassen der Siegesfreude freien Lauf. Isolators Abteilungsleiter Ulrich Ehnes atmet tief durch und ringt sich ein kurzes Grinsen heraus. Effelders Spieler stapfen indes mit hängenden Köpfen vom Hartplatz. Trainer Herbert Brückner steht die Zornesröte im Gesicht. Aber aus die Maus. Die Punkte sind vergeben.
Zehn Minuten vor dem Schlusspfiff gestikuliert Isolators Torhüter Reinhard Meusel wild mit den Armen. Seine Vorderleute lassen ihn ein ums andere Mal im Stich. Der Druck wird größer und größer. Eine Zuschauerin aus Neuhaus äußert ihre Ahnung: „Das dauert nicht mehr lange und es steht 1:1.“
Mit Glück und Geschick rettet der Tabellenführer aber schließlich den kostbaren Vorsprung über die Zeit, wobei sich Torhüter Reinhard Meusel erneut in prächtiger Verfassung präsentiert. Auch „Iso“-Coach Matthias Otto geizt nicht mit Lob für seinen Schlussmann: „Was der Reinhard momentan spielt, ist schon Wahnsinn. Er ist eine Bank.“
Die Gastgeber begannen im Spiel Erster gegen Dritter couragiert. Vladimir Dinius hatte die erste Chancen, doch sein Heber verfehlte sein Ziel (10.). Als zwei Minuten später Schmidt eine scharfe Eingabe brachte, hätte Effelders stark spielender Ronny Fischer beim Abwehrversuch beinahe den Ball ins eigene Tor befördert (12.).
Auf weitere Torchancen warteten die „Iso“-Fans zunächst vergeblich. Lediglich ein Freistoß von Andreas Ehnes, an dem das Spiel diesmal etwas vorbei ging, sorgte nochmals für Gefahr.
Zwingend in Führung gehen müssen hätte allerdings der Gast. Nachdem Michael Oehne den Ball vor dem Strafraum vertendelte, stand Stephan Funke frei vor dem aus seinem Kasten heraus eilenden Reinhard Meusel. Funke hob den Ball zwar über Meusel, doch eben auch neben das Tor. Unter Effelders Zuschauern befanden sich viele, die diese Großchance wohl genutzt hätten...
In der zweiten Halbzeit war knapp eine Viertelstunde gespielt, als Kai Winterstein für das Sahnehäubchen sorgte. Er ließ drei Gegenspieler stehen, zog aus 22 Metern ab und traf ins rechte untere Eck. Spielertrainer Otto: „Ich wusste das er es kann. Er hat eine verdammt enge Ballführung. Das hat er in der Zweiten schon mehrmals gezeigt. Vor dem Spiel habe ich ihm noch einmal gesagt, dass er sich ruhig etwas zutrauen soll.“
Fünf Minuten später zeigte Winterstein nochmals seine Qualitäten. Diesmal aber blieb Effelders Abwehr Herr der Lage.
In der verbleibenden Zeit waren es die Gäste, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Isolator wusste sich aus der unbequemen Lage kaum noch zu befreien. Doch Effelder zog aus der Überlegenheit keinerlei Nutzen. Zum einen fehlte diesmal das Glück und zum anderen stand dieser schier unüberwindbare Meusel zwischen den Pfosten.
Somit feierte der SV Isolator einen enorm wichtigen Heimerfolg, während beim SC 09 Effelder ob der vermeidbaren Niederlage die Welt nicht untergehen dürfte.
Matthias Otto: „Die Zuschauer haben ein kampfbetontes, aber angesichts der Brisanz sehr faires Spiel gesehen. Meine Mannschaft hat leidenschaftlich gekämpft und die taktische Marschroute gut umgesetzt. Natürlich ist der Sieg letztlich etwas glücklich.“
Herbert Brückner: „Freilich ist der Neuhäuser Sieg sehr glücklich. Wir aber haben das Spiel selber verloren, nicht der Schiedsrichter oder sonst irgend jemand. Neuhaus hat eben das Tor gemacht und sich danach ganz clever verhalten.“
Neuhaus-Schierschnitz: R. Meusel; Oehne, Metzler, Gelhaar, Gumpricht, Sauer (88. S. Löffler), Dinius, Ehnes, Schmidt, Hermann (74. Scheffler), Winterstein
Effelder: R. Schwesinger; Porazil (82. GR/wiederholtes Foulspiel), Fischer, Rempel, Wöhner, T. Schwesinger, Günther (74. F. Strecker), Kober, Funke (61. Miethke), Jahn, Hörnlein
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