Der Mannschaftsleiter der Gastgeber hatte Recht behalten, mit seiner Ankündigung vor dem Spiel: „Gegen Euch müssen wir uns rausschießen“, damit meint er die Beendigung der Talfahrt von Martinroda. Das dies gelang, lag im wesentlichen an der kläglichen Chancenverwertung der Gäste, die dieses Manko scheinbar nicht in den Griff bekommen. Beide Mannschaften begannen energisch und keiner ließ dem Anderen Freiräume zur Entfaltung. Der Ball flog auf dem kleinen Platz von Torraum zu Torraum und nach wenigen Minuten musste Sauer bei einem Eckball der Gastgeber, auf der Linie klären. Im Sturm der Neuhäuser spielten Dinius und Scheffler, die sich recht schwer gegen ihre kompakten Gegenspieler taten. Als sich dann doch eine Lücke für Scheffler auftat, vergab dieser alleine vor Torwart Geishendorf eine erstklassige Einschussmöglichkeit. Kurz darauf sprang ein Drehschuss von Löffler nur knapp am Pfosten vorbei. Wenig später kam auf der anderen Seite weder Oehne noch Löffler an den Ball. Ein Angreifer von Martinroda zog den Ball von der Grundlinie nach innen, zwischen Pfosten und Torwart Meusel hindurch und Hopf gab der Kugel die entscheidende Richtung zur Führung für die Hausherren - ein kurioser Treffer. Die Kicker aus dem Ilm-Kreis waren nun häufig Sieger in den vielen Zweikämpfen, resoluter und gedanklich einen Tick schneller als ihre Gegner. Torgefahr kam aber nur bei Eckbällen und Schüssen aus der zweiten Reihe zustande. Die Angereisten mühten sich um ein ausgeglichenes Spiel, aber im Offensivbereich waren zwingende Chancen ehe rar. Zu nennen wäre ein straffer Schuss von Ehnes der allerdings per Faustabwehr entschärft werden konnte. Mit diesem Spielstand ging es in die Kabine.
Patrick Notthoff, der diesmal als Trainer mitreiste, spornte die Spieler in der Kabine noch mal richtig an und forderte eindringlich einen Zahn zuzulegen. Aber davon war auf dem Platz zunächst nichts zuspüren, Martinroda - weiter angriffslustig - brachte viele Unruhe in den gegnerische Strafraum. Zuerst ein sehenswerter Schuss von Berlt, der knapp sein Ziel verfehlte und dann nutzte Hopf, umgeben vor vier Iso-Spielern, eine Eingabe von rechts, um das zweite Tor mit der Hacke zu erzielen. Ihr „Schlafmützen“ murmelte Ehnes vom Seitenaus und zeigte sich somit enttäuscht über ein derartiges auftreten als Spitzenreiter der Staffel. Aber dennoch hatte dieser Treffer Signalwirkung, zumal Notthoff reagierte und mit Winterstein und Metzler frische Spieler aufs Feld brachte. Libero Oehne hielte es nicht mehr hinten und sorgte ebenfalls für Belebung in der Neuhäuser Offensive. Demzufolge erarbeiteten sich die Gäste gute Chancen, aber Scheffler saß das Pech im Nacken, als er einmal mit dem Fuß und einmal per Kopf beste Chancen ungenutzt ließ. Erst als Ehnes fast schon aus Frust einen Schuss abfeuerte, war dieser die Vorbereitung für den Anschlusstreffer. Schlussmann Geishendorf konnte den Ball nicht richtig festhalten und Metzler war zur Stelle, um diesen dann im Tor unterzubringen (67.). Jetzt hatte das Spiel nur noch eine Richtung, nämlich auf das Tor von Martinroda. Diese konnten sich zwar mit gefährlichen Kontern ab und zu noch mal befreien, aber zum Glück blieb ihnen ein weiterer Treffer versagt. Den Gästen ging es jedoch nicht viel anders, so dass es am Ende aufgrund der höheren Spielanteile beim verdienten Sieg für den Gastgeber blieb.
Tore: 1:0 (17. Hopf), 2:0 (50. Wolf), 2:1 (67. Metzler)
Schiri: Jauch (Benzhausen)
Zuschauer: 50
FSV Martinroda: Geisehendorf, Melchert, Müller, Illhardt, Kümmerling, Wolf, Berlt, Hopf (73. Günsch), Raffel, Terzis, Morgenroth
SV Neuhaus-Schierschnitz: R.Meusel, S.Gelhaar, Oehne, K.Meusel, Löffler (62. Metzler ), Ehnes, M.Gelhaar, Gumpricht, Sauer, Dinius (52. Winterstein ), Scheffler
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