Da leckt sich sogar Germania-Präsident Jürgen Schubart die Finger. Der kulinarischen Köstlichkeit vom Rost folgte das Gourmet für die Tabelle: drei Punkte
Mike Eber hämmerte Bettelhecken zum dritten Saisonsieg. Mit einem gnadenlos hart getretenen Schuss aus gut 30 Metern erzielte der Abwehrchef das Goldene. Martinrodas Torhüter leistete dabei allerdings volle Unterstützung.
BETTELHECKEN – Erbarmungslos schlägt derzeit das Schicksal bei der Germania zu. Hans-Peter Schmitz: „Verdammt, jetzt hat es auch noch Christopher Baumann erwischt.“ Während der Bettelhecker Trainer über diesen neuerlichen Ausfall barmte, regnete es unaufhaltsam. Nach der Platztränke ging’s dann allerdings gleich kräftig zur Sache. Martinroda, mit einer makellosen Bilanz an den Karpfenteich gereist, unterstrich auch alsbald seine Aufstiegsambitionen. Mit druckvollem Spiel wurde der Bettelhecker Abwehr das ein oder andere Mal eingeheizt. Vor allem im Kopfballspiel hatte der Gast ein deutliches Plus. Aber mit etwas Dusel hielt sich der Gastgeber schadlos und wurde mit zunehmender Spielzeit stärker.
Wie Phönix aus der Asche das Bettelhecker Führungstor: Mike Eber ergatterte sich an der Mittellinie den Ball. Und da er vergeblich nach einer Anspielstation suchte, hämmerte er den Ball aus mehr als 30 Metern aufs Martinrodaer Gehäuse. Torhüter Geishendorf ließ den kurz vor ihm aufsetzenden Ball zur Freude der Germania-Fans passieren.
Fortan hatte die Germania leichteres Spiel. Sie konnte den Landesklassenabsteiger nun kommen lassen und auf Konter warten. Bis zur Pause gab’s auf beiden Seiten mehrere klasse Aktionen, so dass den Zuschauern zu keiner Sekunde langweilig wurde – ein weiteres Tor fiel trotz mehrerer guter Gelegenheiten auf beiden Seiten allerdings nicht.
Martinroda kam mit Volldampf aus der Kabine. Bettelhecken sah sich zumnächst permanent in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Allerdings hatten die großgewachsenen Gästespieler Mühe, auf dem nassen Rasen ihr durchaus gefälliges Kombinationsspiel noch gefährlicher aufzuziehen. So war nämlich zumeist am Strafraum der Germania Schluss. In zwei, drei Situatonen hatte Sonneberg-West wiederum Dusel, doch dieses Glück wird natürlich gerade wegen der akuten Personalnot benötigt.
In die Druckphase der Gäste setzte die Germania in der Schlussviertelstunde mehrere Nadelstiche. So hätte Maier die Vorentscheidung erzielen müssen, nachdem ihm der FSV-Libero den Ball unfreiwillig auflegte. Pech hatte auch der eingewechselte Ries, als er mit seinem Schuss an Keeper Geishendorf scheiterte.
Bettelheckens Trainer Hans-Peter Schmitz war mit dem Ergebnis natürlich hoch zufrieden: „Martinroda ist eine starke Mannschaft. Davon konnte heute jeder sehen. Wir aber haben sie mit einer taktisch sehr starken Leistung und einer großen Portion Cleverness besiegt.“
Mit diesem Sieg ist die Germania auf den zweiten Tabellenplatz geklettert. Noch vor wenigen Wochen war allen Bettelheckern Angst und Bange angesichts der vermeintlich extrem schweren Spiele zu Saisonbeginn.
Sonneberg-West: Lichtenstein; F. Fischer, Mahr, Borchert, Matthes (83. Götz), M. Eber, A. Fischer, Karl (68. Ries), M. Maier, N. Eber, Ditscheid
Martinroda: Geishendorf; Hartung, Melchert, Müller, Illhardt (31. Terzis), Döbele, Wolf, Berlt, Raffel, Zielce, Günsch (76. Rottmann)
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