Nach verschlafenen, nervösen Anfangsminuten mussten die Martinrodaer einem 0:2-Rückstand hinterher laufen, gewannen aber am Ende noch verdient.
MARTINRODA – Der Gastgeber verschlief die ersten 20 Minuten komplett. Die sonstige Sicherheit im Deckungsverhalten fehlte; schlechtes Passspiel und mangelnde Laufbereitschaft ließen keinen geordneten Aufbau zu. Dass ein Fußballspiel mit dem Anpfiff beginnt, merkte man erst, als der Ball bereits nach 45 Sekunden im Tor lag. Bei der ersten Ecke des Gastes schob sich Liebmann Richtung Ball und zirkelte ihn links oben ins Eck.
In der 13. Minute wehrte Torwart Geishendorf einen Mellenbacher Fernschuss ab und klärte beim Nachschuss in höchster Not. Gegenüber sah Schiedsrichter Coccejus bei einem langen Ball von Andreas Müller Berlt im Abseits. Es folgen Minuten mit vielen Spielunterbrechungen, was den FSV noch nervöser machte, und schließlich fiel auch noch das 0:2. Siegmund bekam nach einer Ecke die Fußspitze an den Ball (20.).
Nun wurden die Martinrodaer am Ball endlich aggressiver und im Raum stärker. Einige gute Möglichkeiten nach Freistößen hatten Wolf und Illhardt mit Kopfbällen. In der 33. Minute fiel endlich der Anschlusstreffer, als Illhardt kraftvoll in den Strafraum eindrang und von der rechten Grundlinie aus zehn Metern scharf abschloss.
Kurz vor der Halbzeit gab es gleich drei Freistöße in Serie. Den ersten schoss Berlt übers Tor; den zweiten setzte Raffel aus 30 Metern an den rechten Pfosten, und der dritte brachte das 2:2 (43.), als Berlt den Ball über die Mauer an den linken Innenpfosten zirkelte, von wo er ins Netz sprang.
Die zweite Halbzeit begann mit vielen Chancen für die Gastgeber. Raffel schoss gleich nach Wiederbeginn nach Wolfs Eingabe knapp über das Tor. Dann war Wolf ohne Schussglück (61.), und Raffel vergab nach seinem Alleingang aus guter Position. Schließlich streifte Illhardts Schuss den linken Pfosten. Gegenüber klärte Geishendorf bei einem Mellenbacher Konter mit einem Klasse-Reflex.
In der 77. Minute fiel endlich das erlösende 3:2 nach einer Doppelchance. Erst vergab Wolf aus zehn Metern, doch den zurückspringenden Ball kanonierte Raffel aus 18 Metern ins linke untere Eck. Es folgen noch zwei vergebene Großchancen von Wolf.
Mellenbach hatte nach der Pause zwar wenig Möglichkeiten, aber wenn sie vors FSV-Tor kamen, merkte man den Gastgebern die Unsicherheit an. Da diese sich nach dem 0:2 jedoch nicht aufgaben und aufopferungsvoll kämpften, war es ein letztlich verdienter Sieg. Schiri Coccejus ließ vor allem in der ersten Halbzeit durch viele Unterbrechungen und Diskussionen kein Spiel aufkommen. (kro)
Martinroda: Geishendorf, Hartung, Melchert, Müller, Illhardt, Döbele, Kümmerling (46. Günsch), Wolf, Berlt, Raffel, Rottmann J. (18. Zielke).
Coccejus (Erfurt) - 75 - 0:1 Liebmann (1.), 0:2 Siegmund (20.), 1:2 Illhardt (33.), 2:2 Berlt (43.), 3:2 Raffel (77.)
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