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Haina. Die Westler hatten sich beim Tabellendritten eine Revanche für die deutliche Hinspielniederlage (1:5) vorgenommen. Diese Pläne mussten die Matthes & Co. allerdings schnell ad acta legen.
Die A-Junioren spielten dem kleinen Nebenplatz, nachdem auf dem großen Hauptplatz ein Pokalspiel der Alten Herren (Haina – Häselrieth (0:1 n.V.)) stattfand. Beide Mannschaften machten zunächst ihre Hälften dicht, und so waren anfangs keine nennenswerten Aktionen zu vermelden. Doch nach ca. 15 Minuten verlagerte sich das Spiel Richtung Martin Stolze im Tor der Germania. Grabfeld gewann nun zunehmend die Spielkontrolle, während der TSV reagierte statt zu agieren.
Beim 0:1 durch Preuß rückte der vollkommen überforderte junge Schiedsrichter Klinger das erste Mal entscheidend in den Blickpunkt. Nahezu jeder sah das vorangegangene Handspiel des Torschützen, der sich beim Torjubel seinem Trainer mit den Worten: „ Hast Du die Hand Gottes gesehen?“ näherte.
Die Westler versuchten zu antworten, blieben jedoch oft an der geschickt agierenden Grabfelder Abwehr hängen. Diese verengten die Räume und verteidigten immer wieder an der Grenze des Erlaubten und darüber hinaus, ohne jedoch dafür bestraft zu werden. Dann plötzlich die Ausgleichschance - als der Schiedsrichter (wieder auf Zuruf) – einer Rückgabe Absicht unterstellte und einen indirekten Freistoß am Fünfmeterraum verhängte. Übelste Beschimpfungen in Richtung unserer Spieler vor den Augen des Schiedsrichters blieben ungeahndet. Tobias Karl legte auf und David Vorndrans Geschoss blieb jedoch in der 10-Mann-Mauer hängen. Eine Kopie der zahlreichen Gegentore aus dem Hinspiel war das 0:2. Einen indirekten Freistoß hob Engelmann mit Gefühl gefährlich in den Fünfmeter und Kirsten netzte vor Sven Luthardt und seinem zuschauenden Gegenspieler aus Nahdistanz ein (29.).
Dem 0:3 ging ein einfacher Ballverlust in der Vorwärtsbewegung voraus und die SG marschierte auf der linken Angriffsseite auf und davon. Weder Christian Bauer noch Tobias Karl oder Johannes Döbrich attackierten den Angreifer. Somit musste Verteidiger Christian Götz angreifen und kam danach seinem eigentlichen Gegenspieler Engelmann nicht mehr hinterher, der die Kugel unter die Latte wuchtete (37.). Danach trugen unsere A-Junioren einige gefällige Angriffe vor. Johannes Döbrich fasste sich endlich einmal ein Herz und setzte sich gegen seinen hünenhaften Gegenüber Hoffmann durch, der sich im Strafraum nur noch durch ein Foul zu helfen wusste. Der ansonsten unglücklich agierende David Vorndran ließ sich diese Chance trotz versuchter Irritation durch Hoffmann (ebenfalls ungeahndet) nicht entgehen und verkürzte (45.).
Coach Uwe Stark versuchte nun alles, brachte mit Oliver Jäger, David Hülss und Renè Leuthäusser drei frische Kräfte und stellte David Vorndran und Oliver Jäger in die wacklige Abwehr. Andre Matthes rückte nun gemeinsam mit Christian Bauer in den Sturm und David Hülss sollte gemeinsam mit Marcus Lehneck, Tobias Karl und Renè Leuthäusser im Mittelfeld wirbeln. Diese Maßnahmen belebten das Sonneberger Spiel, die jedoch beste Gelegenheiten gegen die durchaus verwundbare Grabfelder Abwehr nicht nutzen konnten (Bauer, Matthes, Karl).
Das als „kläglich“ zu bezeichnende Defensivverhalten eines Großteils der Mannschaft ermöglichte jedoch Gegentreffer Nummer vier und somit die endgültige Entscheidung. Über mehrere Stationen gelangte der Ball zum völlig frei stehenden Luther, dessen harter Schuss durch die Beine von Torwart Stolze ins Tor gelangte (55.). Andre Matthes verkürzte danach mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 16 Metern nach vorangegangenem Foul an David Hülss (65.). Die Freude währte jedoch nicht lange. Der Schiedsrichter übersah ein offensichtliches Foul an Sven Luthardt und ahndete danach die Revancheaktion mit Elfmeter, den Hoffmann ins Dreiangel drosch (67.). Vorausgegangen war wiederum ein Überzahlspiel der Gastgeber, da unsere A-Junioren einfach nicht konsequent nach hinten arbeiteten. Der negative Höhepunkt dann das 2:6, als die linke Abwehrseite wiederum nur zweiter Sieger bzw. nicht auf Ballhöhe war und Mai sich die Ecke aussuchen konnte (75.). Daraufhin bekam Oliver Jäger vom Trainer die Höchststrafe und wurde gegen Torsten Vinicky ausgetauscht. Ergebniskosmetik war dann der zweite Foulelfmeter durch David Vorndran, nachdem Andre Matthes im Strafraum erneut gefoult wurde und dieses Mal aber liegen blieb (85.).
Unterm Strich ein verdienter Sieg der gleich alten, aber körperlich überlegenen Gastgeber, die clever verteidigten, auf die Bettelhecker Fehler warteten und diese konsequent bestraften. Unsere Junioren müssen endlich begreifen, dass Spiele hinten und nicht vorne gewonnen werden. Die erzielten drei Auswärtstore sind mehr als genug, langten aber aufgrund des desolaten Abwehrverhaltens (beginnend im Mittelfeld) wieder nicht zum Punktgewinn. Mit dieser Spielauffassung ist auch nächste Woche gegen den Tabellenführer SG Neuhaus-Schierschnitz/ Unterland nichts zu holen.
Grabfeld: Reh, Mendel (46. Kramer), Preuß, Hoffmann, Ansorg, Rösler (50. Schneider) , D. Mai, Luther, A. Mai (75. Eppler), Engelmann (81. Moritz), Kirsten
Sonneberg-West: Stolze, Luthardt, Lenk (46. Jäger (80. Vinicky)), Zeller (46. Leuthäusser), Götz, Matthes, Döbrich (46. Hülss), Karl, Lehneck, Bauer, Vorndran, – n.e. Scheibel
Tore:
1:0 Preuß (24.),
2:0 Kirsten (29.),
3:0 Engelmann (37.),
3:1 Vorndran (FE 45.),
4:1 Luther (56.),
4:2 Matthes (65.),
5:2 Hoffmann (FE 67.),
6:2 A. Mai (75.),
6:3 Vorndran (FE 85.)
Schiedsrichter: Frank Klinger (Bad Colberg)
UWE STARK |
