Erlau. Der verdiente Kreispokalsieger 2025 ist der SV Elektrokeramik Veilsdorf. Der höherklassige Kreisoberligist bestimmte über weite Strecken diese Begegnung. Deshalb geht der Sieg gegen Sonneberg-West letztlich auch in dieser Höhe in Ordnung. Bereits mit dem 5:1 nach einer Stunde Spielzeit skandierten die mitgereisten Fans – die gegenüber den Spielzeugstädtern klar in der Überzahl waren – in Anlehnung an den DFB-Pokal: „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin!"
 
Die Elektrokeramiker hatten einen Auftakt nach Maß. Nach handgestoppten 41 Sekunden fiel bereits der Führungstreffer. Gleich der erste und ordentlich zu Ende gespielte Angriff brachte das 1:0. Die Eingabe von rechts wurde genau vor die Füße von Maximilian Donner abgewehrt. Und der Mann mit der Rückennummer 12 sagte Dankeschön. Dies war die sehr schnelle Führung nach dem Geschmack des Kreisoberligisten. Und Veilsdorf legte noch in der Anfangsviertelstunde nach. Richard Müller verwandelte einen Freistoß aus 22 Metern direkt zur 2:0-Führung. Wieder sah die Hintermannschaft der Westler nicht gut aus.
  
Was der Kreisligist und Underdog aus Sonneberg unbedingt verhindern wollte, war ein schneller Rückstand. Und so stellte sich die Mannschaft auch auf. Mit Viererkette und Stephan Funke in der Innenverteidigung sollte zunächst die Null hinten gehalten werden. Aber dies war sehr schnell über den Haufen geworfen. Und nach dem 0:2 stellte Sonneberg dann auch auf mehr Offensive um. Stephan Funke rückte von ganz hinten nach ganz vorn in die Mittelstürmerposition. Den Bettelheckern blieb ja auch gar nichts anderes übrig! Jonas Döbrich und Philipp Koch hatten dann auch für Sonneberg zwei Torannäherungen zu verzeichnen. Dann war es eine punktgenaue Flanke von Richard Müller von der linken Angriffsseite, die Maximilian Donner per Kopfball zum 3:0 in den Dreiangel einnetzte. Sonneberg wurde wieder kalt getroffen.
 
Aber nach kurzem Schütteln merkte man Sonneberg-West an, dass es sich noch nicht aufgegeben hatte. Bei der Eingabe von links war der Ball kurz davor knapp im Tor-Aus. Dann war es Fabian Rädlein, der nach einem Tunnel gegen Leo Meyer freie Bahn Richtung Veilsdorfer Tor hatte. Sein Abschluss aus spitzem Winkel ging aber am langen Pfosten vorbei. Und genau in diese aufstrebende Phase gab es für den Kreisligisten den nächsten Dämpfer. Martin Rauch – der schon verwarnt war – musste nach dem harten Einsteigen gegen Paul Mitzenheim mit der Ampelkarte vom Platz. Der Veilsdorfer wurde zunächst auf dem Platz und später noch draußen behandelt. Die Elektrokeramiker spielten deshalb die letzten vier Minuten der ersten Halbzeit mit zehn Akteuren zu Ende.
    
Auch der zweite Durchgang begann für die dezimierten Sonneberger recht unglücklich. Denn Maximilian Donner stellte nach einem erfolgreichen Nachsetzen und quasi mit dem zweiten Ball auf 4:0. Auf der anderen Seite kam Sonneberg durch einen verwandelten Handstrafstoß (Verursacher Lukas Fuchs) von Stephan Funke zum 1:4. Wenig später flog das Leder beim Versuch von Lukas Kraus über den Kasten.
 
Veilsdorf hatte wieder die passende Antwort. Mannschaftskapitän Felix Urban stellte nach einem beherzten Solo gegen gleich vier Gegenspieler in Rot auf 5:1. Richard Müller vergab dann seinen Riesen freistehend vor Keeper Michael Funke. Aber wieder wirkte die Sonneberger Hintermannschaft schläfrig. Paul Mitzenheim – der also weitermachen konnte – eroberte den Ball und legte das Leder quer auf den einschussbereiten Richard Müller. Jetzt war der Ball drin.
  
Auf der anderen Seite kam Sonneberg vom Strafstoßpunkt zum zweiten Treffer. Vorausgegangen war ein Foulspiel an Stephan Funke. Funke war ja beim ersten Elfer der Schütze und der Gefoulte soll bekanntlich nicht schießen. Einwechsler Fabian Truthän übernahm deshalb die Verantwortung und verwandelte kompromisslos. Awh
  
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Südthüringen vom 10.6.2025