Wenn der Sommer viel Regen bringt
Das Wort „Sommer" findet bei Fußball-Kreisoberligist SC
06 Oberlind oft den Weg ins Notizbuch. Nur am Sonntag nicht der Jahreszeit
wegen. Vielmehr handelt es sich bei diesem Sommer um den „Man of the Match", um
einen Mann vom SC 09 Effelder.
Das Spielgerät schlug gleich in der Anfangsphase im
Kasten der Hausherren ein: Sommer kam halblinks zum Abschluss und legte das Leder mit einem starken
Flachschuss ins lange Eck (5.). Wenig später traf der Außenstürmer erneut. Die Gäste verlagerten das Spiel
auf ihre Außenbahn; die rechte Defensivseite der Oberlinder bekam keinen Zugriff auf den ballführenden
Sommer. Der Angreifer zog nach innen; sein diesmal leicht abgefälschter Schuss landete erneut im langen
Eck (13.). Lehr scheiterte im Anschluss mit einem fulminanten Distanzschuss am Querbalken (17.). Auf der
Gegenseite sorgte Hahnemann für ein kleines Lebenszeichen: Nach einem Fehlpass von Bätz marschierte
er alleine Richtung Gästetor, schloss dann aber zu überhastet ab. Ein Pass auf den mitgelaufenen Jäger
wäre hier wohl die bessere Lösung gewesen. Nach starker Flanke von Geßwein kam der Angreifer erneut zum
Abschluss, doch sein Kopfball aus Nahdistanz verfehlte das Tor um Längen (27.). Anschließend waren wieder die
09er an der Reihe: Steiner wurde zentral auf die Reise geschickt, umkurvte Heym
und traf ins leere Tor (37.).
Auch im zweiten Spielabschnitt fielen die Tore für
Effelder wie reife Früchte. Nur zwei Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff traf Steiner aus halbrechter
Position. Der Angreifer machte nach schöner Vorarbeit von Stefan Funke seinen
Dreierpack gar perfekt (53.). Eben noch Vorbereiter, so traf Funke in der Folge
selbst. Einen langen Diagonalpass nahm er im Strafraum mit der Brust herunter
und spitzelte den Ball ins Tor (70.). In der Schlussphase traf Sommer noch
einmal selbst.
Die Oberlinder ließen zwischenzeitlich jegliche Gegenwehr
vermissen und werden die Rote Laterne in dieser Verfassung vorerst nicht los. Eb
Oberlind: Heym,
Rudolph, Zapf (46. Nerlich), Wehner (75. Eber), Gesswein, Knoth, M. Zeh (68.
Giernoth), Jäger, Vorndran, Hahnemann, Kluge
Effelder: M.
Funke, Engel, Gehrke, Göhring, Sommer, Lehr (64.Treciak), Porazil, Bätz, Kob,
Steiner (61. Lenkardt), St. Funke
M. Linß () – 110 – 0:1/0:2 Sommer (5./13.),
0:3/0:4/0:5 Steiner (38./47./53.), 0:6 St. Funke (70.), 0:7 Sommer (90.)
Quelle: Freies Wort,
Lokalsport Sonneberg vom 15.8.2017
„Ich hatte wohl
einen ganz guten Tag"
Julian Sommer, Neuzugang bei Fußball-Kreisoberligist SC
09 Effelder, besticht beim 7:0-Sieg in Oberlind. Für ihn nur der normale Fußball-Alltag?
Freies Wort hakt nach.
Sie haben am Sonntag in Oberlind nicht nur
fleißig gerackert und Vorlagen gegeben, sondern auch selbst dreimal getroffen.
War das war ganz Normales?
Najaaaa, ganz normal war das sicherlich nicht. Um es
mal anders zu sagen: Ich hatte wohl einen ganz guten
Tag. Anderseits war ich auch etwas enttäuscht von der
Leistung des Gegners; ich hatte ziemlich viel Platz. Und zu guter Letzt
profitierte ich auch von den sehr guten Zuspielen meiner Mitspieler.
Apropos Mitspieler: Teamkollege Tony Steiner
brachte es ebenfalls auf drei Treffer. Wächst da ein neues Sturmduo heran?
Ich hoffe doch. Wenn wir zusammen diese Form finden,
könnte das klappen. Wir sind auch privat schon lange gute Kumpel, kennen uns
eigentlich schon seit der Jugend, seit wir 13, 14 sind. Und am Sonntag in Oberlind
hat er beispielsweise beim 0:1 einen herausragenden Pass gegeben. Aber man darf
auch die anderen Spieler nicht ausnehmen; sie haben mich eben bestens bedient.
Gab es positive Reaktionen, abgesehen davon,
dass Sie selbst der Gegner in den höchsten Tönen lobte?
Ich denke, die Spieler waren schon zufrieden mit mir.
Sie kamen nach den Toren angerannt und haben sich
mit mir gefreut. Man darf nicht vergessen: Das war mein
erstes Pflichtspiel für Effelder. Und der Trainer (Frank Dreilich/Anm.d.Red.) hat sich auch gefreut. Wir kennen uns ja auch schon
ne Weile, waren zusammen in Steinach – er als Co-Trainer, ich als Spieler.
Sie sind erst seit dem Sommer in Effelder.
Eine Zwischenstation für Sie, oder lässt es sich hier ganz gut „leben"?
Effelder ist auf keinen Fall eine Zwischenstation für
mich. Ich bin schon 30 Jahre alt, habe Familie und Kind und in den letzten zehn
Jahren im Fußball viel erlebt – so in Sonneberg und in Steinach. Mit dieser
Liga bin ich jetzt wirklich ganz zufrieden. Es macht Spaß, der Aufwand, die
Fahrtwege sind nicht übertrieben – also ideal für mich.
Nach zwei Spieltagen ist es vielleicht
vermessen, einen Meisterschaftsfavoriten zu benennen, doch die Frage sei trotzdem erlaubt ...
Ich will mich da mal nicht zu weit aus dem Fenster
lehnen, aber ich hoffe, dass wir es auf alle Fälle unter die ersten Fünf
schaffen. Man muss bedenken, dass die Liga – auch durch die guten Absteiger –
sehr ausgeglichen ist; es wird also eine spannende Serie. Und Effelder
ist als Mannschaft auch in der Breite, denke ich, ganz gut aufgestellt. Interview: Lars Fritzlar
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom
16.8.2017
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