Bettelhecken. Im ersten Playoff-Spiel der Abstiegsrunde empfingen die Germanen die SG Sachsenbrunn/ Crock.

Die Gäste überrumpelten die Hausherren bereits mit dem ersten Angriff und gingen durch Trauts Direktabnahme in das kurze Eck nach vorherigem Doppelpass in Führung. Schön anzusehen aus Gästesicht, die sicherlich ob des ihnen gelassenen Platzes verwundert waren. Die Westler antworteten umgehend durch Youngster Liebermann, der vor dem heraus eilenden Bock den Ball mitnahm, und dann Lippmann in Szene setzte, dessen Abschluss wiederum kurz vor der Torlinie von einem Feldspieler abgewehrt wurde. Noch kniffliger wurde es mit dem nächsten Angriff der Hausherren, wo Döbrich über rechts in den Strafraum eindrang und der Abschluss hinter der Linie geklärt wurde. Leider verwehrte der Schiedsrichterassistent zum Ärger der Einheimischen dieses Tor, dessen Berechtigung auch der anwesende und bestens postierte Pressefotograf Zitzmann im Nachgang bestätigte (5.).

 

Die nächsten beiden Hochkaräter gehörten den Gästen, zunächst verzog Lehr noch knapp aus bester  Position. Dann einige vergebliche Klärungsversuche hoher Bälle und als der Ball am Boden war ein Pressschlag, den Sachsenbrunns Schmidt gewann – die daraus resultierende Bogenlampe schlug über dem für diesen Ball zu weit vor seinem Gehäuse stehenden Truthän im langen Eck ein  – ein kurioses Tor (26.).

 

Die Luther-Schützlinge schüttelten sich kurz und zeigten eine schöne Kombination, an deren Ende der emsige Holland aus zentraler Position abzog, doch die Direktabnahme konnte Bock klären (37.). Aus dem folgenden Eckball resultierte der nächste Riese, doch der Kopfball des aufgerückten Capitano Rauch ging knapp drüber. Die SG-Defensive wehrte sich mit allen Mitteln gegen die drückenden Germanen, und Schieri Linß war nicht nur in diesen Minuten arg gefordert. Zunächst gab es einen Freistoß direkt am Strafraum der Gäste, den Liebermann verzog. Dann überschlugen sich in der Nachspielzeit die Ereignisse, und die Hausherren kamen tatsächlich in zwei Minuten zum Ausgleich. Nach ungeschicktem Foul an Holland, verwandelte Liebermann den folgenden Elfmeter sicher, und die aus dem nächsten Freistoß resultierende Flanke ließ Lippmann über den Scheitel rutschen und überraschte damit Bock – Ausgleich (45.+2).

 

Der TSV nahm den Schwung in die zweite Hälfte mit und hatte durch Liebermann, der per Lupfer am herauseilenden Bock scheiterte sowie Lippmanns Schuss, den ebenfalls der SG-Schlussmann klärte, die nächsten Riesen, deren Auslassen sich noch rächen sollte. Ein ungeahndeter Rempler, der Liebermann aus bester Position niederstreckte war dann für einige Zeit die letzte Strafraumaktion der nun abbauenden Westler.  Die Gäste bekamen wieder mehr Zugriff und drehten prompt das Spiel. Leis scharf getretenen Freistoß aus eigentlich ungefährlicher Position fälschte Rädlein unhaltbar für seinen verduzten Keeper ab – 2:3 (60.). Unmittelbar darauf der nächste einfache Ballverlust im Spielaufbau und den schnell vorgetragenen Konter über rechts folgte einen  präzise Eingabe auf den langen Posten, die der mitgelaufene Traut verwandelte.

 

Die Heimelf versuchte noch einmal zu antworten, doch die Schützlinge des gelb verwarnten Amend verhinderten mit allen Mitteln weitere Hochkaräter und hatten gegen die aufgerückten Gastgeber durch Leis (Truthän pariert) und Herrndorf (frei vor Tor vorbei) zwei weitere Riesen. Sicher wäre es noch einmal spannend geworden, wenn Luthers Steckpass auf den durchgelaufenen Robert Koch den Anschluss gebracht hätte, denn es gab durchaus eine üppige Nachspielzeit nach den zahlreichen Unterbrechungen.

 

Am Ende blieb es beim Erfolg der Gäste nach einem umkämpften Spiel, mit dem sich die SG für die Hinrundenniederlage revanchierte. Die Westler müssen dringend an ihrer Chancenverwertung arbeiten und sich in allen Mannschaftsteilen steigern. Dann wird auch das am heutigen Tage fehlende Spielglück wieder kommen.