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1. Mannschaft 19/20

SG Goßmannsrod/ Oberland vs. SG Veilsdorf/ Heßberg
1 : 1

Lebensversicherung ist Trumpf

 

Kein Sieger im Derby: Mit 1:1 trennen sich die SG Goßmannsrod und die SG Veilsdorf in der Fußball-Kreisoberliga. Auch dank des extrovertierten Mannes mit der Glatze.

 

Von Carsten Jentzsch

 

Goßmannsrod – Was passiert, wenn eines der heimschwächsten Teams auf eine der auswärtsschwächsten Mannschaften der Liga trifft? Klarer Fall: Die SG Veilsdorf gewinnt mit 2:1, meinte Veilsdorfs Fußball-Abteilungsleiter Dittmar Börner vor dem Anpfiff, während sein Gegenüber Falk Kirchner auf einen 2:1-Heimsieg tippte. Am Ende hieß es 1:1-Unentschieden.

 

Auch dank Ronny Jauch, der von Marcus Kellner, Trainer der SG Veilsdorf, gerne auch als „Lebensversicherung" bezeichnet wird. Der Angreifer der Keramiker ist es auch, der die erste Chance auf Seiten der Gäste verzeichnet. Nach einem Steilpass jagt Jauch den Ball, aus spitzem Winkel, gegen die Stange neben dem Tor. Nur Augenblicke zuvor wären die zuletzt arg gebeutelten Gäste um ein Haar in Rückstand geraten. Ein Freistoß von rechts in der Mitte der Veilsdorfer Hälfte landete bei Christian Otto, der den hohen Ball direkt nahm. Pfosten! Beide Mannschaften versuchen mit langen Bällen immer wieder schnell in die Spitze zu spielen. Dabei hat die SG Goßmannsrod etwas mehr vom Spiel. Auf Seiten der Veilsdorfer häufen sich dagegen die Fehler in der Zuordnung. Einigkeit? Fehlanzeige! Doch die Probleme im Defensivbereich kommen nicht von ungefähr, fällt Trainer Marcus Kellner im Moment doch die komplette Innenverteidigung aus. Mit Lukas Fuchs (Kreuzbandriss) und Jan Börner, der in der jüngsten Zeit immer wieder mit Leistenproblemen zu kämpfen hat, fehlen wichtige Säulen im Spiel der Keramiker. Immerhin können die im Gemeinde-Derby vor über 200 Zuschauern wieder auf ihren Stürmer mit der Glatze, der zuletzt wegen Hüftproblemen ausfiel, setzen. Und diesen Jauch suchen sie immer wieder, doch der zuletzt schmerzlich vermisste Offensivmann wird von der Hintermannschaft der SG Goßmannsrod weitestgehend aus dem Spiel genommen. In der 33. Minute ist es schließlich die Lebensversicherung auf der anderen Seite. Die nennt sich Kevin Diller. Ein hoher Ball pflückt dieser auf Höhe des Sechzehners runter und schiebt locker und lässig ein (33.). Anschließend herrscht auf Seiten der Gäste reger Diskussionsbedarf, wem dieser Diller eigentlich zugeteilt war. Eine Lösung findet sich auf Anhieb nicht, stattdessen ist man sich uneins und lässt das Publikum teilhaben an diesem „Zickenkrieg".

Doch nicht nur bei der SG Veilsdorf, insgesamt nimmt in der Schlussphase der ersten Hälfte die Hektik zu. Die Zweikämpfe werden härter und die verbalen Einwürfe von außen nehmen zu. Typisch Derby: Da hat wohl jeder was zu sagen. Spielerisch ist nicht mehr viel zu sehen. Anders sieht das in der Halbzeitpause aus. Da nehmen einige Kinder den Platz in Beschlag und kicken um die Wette. Damit ist Schluss als Schiedsrichter Benjamin Strebinger zur zweiten Hälfte anpfeift und der Vorhang wieder geöffnet ist für eine umkämpfte zweite Hälfte.

 

Die beginnt allerdings erst einmal mit einer Schrecksekunde für alle Anhänger der SG Veilsdorf, muss doch ausgerechnet Jauch, nach einem Zweikampf, draußen behandelt werden. Doch der extrovertierte Stürmer ist kein Kind von Traurigkeit und meldet sich, im wahrsten Sinne des Wortes, nur Augenblicke später, zurück: „Ganz großes Kino", ruft er nach einer misslungen Aktion, mit viel Galgenhumor über den Platz. Jauch versucht viel, ist aber zu Beginn der zweiten Hälfte größtenteils allein auf weiter Flur. Allerdings bauen auch die Gastgeber spielerisch ab. Die erste nennenswerte Aktion ergibt sich erst in der 76. Minute, als der eingewechselte Julian Wagner die große Chance auf das 2:0 hat. Jedoch scheitert er im Duell mit Veilsdorfs Schlussmann Marco Reimpell. Im Gegenzug verhindert Steven Scheler zwischen den Pfosten den Ausgleich. Kurz darauf kommt Michael Hoffmann im Strafraum der Gastgeber zu Fall. Strebinger lässt laufen, die Gäste sind außer sich. Jauch rennt dem Unparteiischen, der sich bereits vom vermeintlichen Tatort entfernt, hinterher und holt sich Gelb ab. Fast genauso schnell ist er dann in der 85. Minute, als er sich einen Ball erläuft und aus spitzem Winkel den Ausgleich erzielt. Denkste! Assistent Sebastian Fleischmann hebt die Fahne. Abseits: Im Sechzehner drückt Willi Kraußer den Ball, der vermutlich drin gewesen wäre, über die Linie. Jener Kraußer ist es dann aber, der nach Flanke, zum 1:1 einköpft (89.). Die Hausherren haben kurz vor Schluss nochmal zwei gute Möglichkeiten. Doch Reimpell kann mit einer Parade klären und auf der Linie verhindert ein Veilsdorfer Abwehrspieler den Einschlag. So bleibt es beim Unentschieden, das auch dank Ronny Jauch zustande kommt. Allein schon mit seiner Anwesenheit legt die SG Veilsdorf ein anderes Gesicht an den Tag.

  

Stimmen zum Spiel

Marcus Kellner, Trainer der SG Veilsdorf/ Heßberg: „Das Unentschieden sollte uns jetzt Auftrieb geben. Was die Einstellung in der zweiten Hälfte angeht, muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Da muss ich auch unseren Schlussmann hervorheben, der uns am Ende das Unentschieden mit seiner Parade rettet. Vielleicht nehmen wir am Ende auch noch mehr mit, wenn es nach der Aktion an Michael Hoffmann Elfmeter für uns gibt. Ein Zuschauer aus Goßmannsrod meinte glasklarer geht es nicht. Aber am Ende ist der Punkt verdient. Was allerdings nicht sein kann ist, dass uns Schleusinger, die ebenfalls unten im Strudel drin hängen, permanent pfeifen oder winken. Letzte Woche hatten wir den Samuel Luckau als Schiedsrichter. Diesmal war der Fleischmann an der Linie. Das ist schon merkwürdig. Das muss langsam mal anders werden."

 

Falk Kirchner, Fußball-Abteilungsleiter des SV Goßmannsrod: „Am Ende können wir mit dem Punkt noch zufrieden sein. Wir haben in der zweiten Hälfte die Bälle nicht mehr gehalten, unser Mittelfeld hat nicht mehr stattgefunden, und wir haben uns zu viele Konter geleistet. Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein. Das Unentschieden ist nicht unser Anspruch.

 

SG Goßmannsrod: Scheler, Eibisch, S. Schmidt, Langbein, A. Schmidt, Schilling, C. Schwabbacher (46. Heuer), T. Pleger, S. Schwabbacher, K. Diller, Otto (76. Wagner)


SG Veilsdorf: M. Reimpell, Herrmann, Moeller, Hoffmann (83. E. Reimpell), Steitz, Kambach, T. Otto, Donner (66. Schneider), Jauch, Kraußer, Brandt (74. Rädlein)

 

Strebinger (Nahetal-Waldau) – 205 – 1:0 K. Diller (33.), 1:1 W. Kraußer (89.)

   

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 21.10.2019

 

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