Die Gäste starteten druckvoll und entschieden das heute ungleiche Duell in den ersten 16 Minuten. Zunächst versetzte Kuot Rädlein, doch den Schuss ins kurze Eck parierte Bauer zu Ecke (4.). Kurz darauf robuster Einsatz der Isolatormannschaft auf der linken Angriffsseite und danach jede Menge Platz mit einem Pass in die Mitte auf den mitgelaufenen Ehnes, der seinen Gegenspieler Jakat abschüttelte und das 0:1 erzielte (6.). Der Treffer verunsicherte die Gastgeber, die weiter nur reagierten, sich aber auch im Aufbauspiel viele einfache technische Fehler leisteten und nicht energisch bzw. clever genug in die Zweikämpfe gingen. So auch bei den nächsten beiden Gegentoren. Zunächst setzte sich Winkler gegen drei halbherzig angreifende Germanen durch und passte dann nach rechts auf Kuot, der vor Liesmann an den Ball kam und traf (13.). Der Einbahnstraßenfußball ging weiter: Ein hoher Ball auf den langen Kuot, der die Kugel zurück legte und dann wieder in die Gasse startete, wo er sich erneut gegen den 17-jährigen Westler durchsetzte und das Spiel entschied.

Erst jetzt gab es durch Roth das erste Lebenszeichen, doch schon im Gegenzug brannte es wieder lichterloh. Ehnes scheiterte an Bauer, der auch kurz darauf gegen Winkler Sieger blieb. Die junge Gastgeberelf gab nicht auf und hatte auch einige gute Chancen, wieder ins Spiel zu kommen. Der rechts gut in Szene gesetzte Bageritz fand aus super Position seine Mitspieler bzw. den eigenen Abschluss nicht (27.), und Schindhelm behielt die Oberhand gegen den frei vor ihm auftauchenden Bauer (32.). Die gute Direktabnahme Liesmanns wurde noch im letzten Moment geblockt.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte waren die heute von Johannes Döbrich betreuten Gastgeber am Drücker, hatten jedoch auch einfach kein Glück im Abschluss (Bauer). Anders die Gäste, die durch Kuot einen weiteren leichtfertigen Ballverlust durch Holland bestraften, und dabei den sich nun bietenden Platz nutzten. Immer wieder wussten die Meusel, Kuot und Rosenbauer dabei geschickt den Spielfluss der nicht aufsteckenden Westler zu unterbinden, so auch bei einem TSV-Eckball, nach dem der junge Liesmann nach einem Tritt von Kuot verletzt liegen blieb und kurz darauf ausschied. Die Szene blieb ungeahndet und lief weiter, der zu kurz abgewehrte Ball gelangte zu Jakat, der mit dem schwächeren linken Fuß den Ehrentreffer erzielte (80.). Die letzten zehn Minuten spielten der TSV in Unterzahl, da die beiden zur Verfügung stehenden Wechsler bereits auf dem Feld waren. Weitere Tore sollten jedoch nicht mehr fallen, denn Winkler und Kuot trafen nicht mehr. Den Schlusspunkt setzte dann Schindhelm in der Schlussminute, der einen schmeichelhaften Foulelfmeter gegen den ehemals bei Neuhaus spielenden Lippmann parierte.

Fazit: Ein hoch verdienter Sieg für Neuhaus-Schierschnitz gegen heute überforderte Germanen, die den Abstiegskampf schnell annehmen müssen. Zu viele einfache Fehler und nicht gewonnene Zweikämpfe dürften auch die nächsten Gegner bestrafen. Den Ausfall einiger wichtiger Leistungsträger der letzten Jahre können die Westler derzeit nicht kompensieren. Dennoch ist Aufgeben keine Option, in den nächsten Wochen ist Charakter gefragt.