Bettelhecken. Seit dem Osterwochenende plagen die Germanen üble Personalprobleme, die sich von Woche zu Woche vergrößern. Im Heimspiel gegen den Verfolger Erlauer SV fielen dem Tabellendritten sieben Stammspieler aus, so dass beide Torhüter im Feld aufliefen und der 18-jährige Neufanger Max Geisensetter sein Punktspieldebüt gab. Zudem kam der kurzfristig eingesprungene Gundermann zu seinem Saisondebüt und mit dem letzte Woche seinen Startelf-Einstand gebenden A-Junior Lukas Nagel saß ein weiterer Youngster auf der Bank. Angesichts dieser Umstände war die Favoritenrolle klar verteilt, zumal Erlau nahezu in Bestbesetzung auflaufen konnte.

 

Die Gäste begannen forsch und überrumpelten die neu formierte Germania in den Anfangsminuten ein ums andere Mal. Vor allem der technisch starke-, kräftige-, den Ball gut abschirmende Eggemann war anfangs nie zu stellen, vergab aber fast schon fahrlässig drei Riesen. Dazu kam ein Lattenschuss, den Nachschuss verzog der überraschte Birkenwald. Die defensiv anfälligen Gastgeber suchten ihr Heil in der Offensive, und so sahen die Zuschauer nun einen munteren Schlagabtausch. Rezais Abschluss (Zaschke hält) und Gundermanns Schuss nach schöner Kopfballverlängerung von T. Bauer (knapp vorbei) waren die ersten Lebenszeichen. Die Gastgeber forderten beim nächsten Angriff einen Elfmeter, denn Drews hatte Rezai klar gefoult, doch der unglücklich agierende Heubach bewertete den Zweikampf anders und hatte diese Meinung exklusiv (15.). Während die Westler noch haderten und sich fragten, ob es dann nicht wenigstens einen Eckball hätte geben müssen, lief bereits der schnell vorgetragene Gegenangriff, und die Kugel lag plötzlich durch Schlitzohr Eggemann im TSV-Tor (17.). Der TSV antwortete mit einem gewaltigen Freistoß durch Schmidt aus großer Entfernung, den Zaschke an die Latte bugsierte. Die fällige Ecke blieb aus.

 

Auf der anderen Seite setzte sich der letztjährige Sachsenbrunner Spielertrainer gegen Recknagel durch, an die scharfe Eingabe brachte der TSV-Torwart gerade so seine Finger, doch Birkenwald staubte glücklich ab (25.). Die endgültige Spielentscheidung folgte kurz vor der Pause. Erst scheiterte Rezai nach Zusammenspiel mit P. Bauer an Erlaus Torwart, dann erlief sich Eggemann beim 0:3 einen unglücklichen Querpass Rädleins (42.). Kurios auch das 0:4 erneut durch Eggemann, bei dem es vorher einen Freistoß für das Schwergewicht und gegen den dagegen zierlichen wirkenden Jonas Döbrich gab. Kopfschütteln im weiten Rund, den Gästen war‘s egal. Dazwischen gab es noch ein übles Foul vom unmittelbar danach ausgewechselten Leue gegen P. Bauer, der zum wiederholten Mal den erfolgreichsten Torschützen der Germania unfair attackierte und hier viel zu spät verwarnt wurde und damit sehr gut bedient war.

 

Die einheimischen Zuschauer befürchteten nun ein Debakel in Halbzeit Zwei, doch das einzige Tor fiel für die mit großer Moral spielenden, -nie aufgebenden Hausherren durch einen Kopfball von Rezai nach schönem Angriff über die rechte Seite unmittelbar nach der Pause. Die Gäste verteidigten ihren Vorsprung robust, und schreckten dabei auch vor Nickligkeiten nicht zurück, z.B. als Greiner nach Ballverlust gegen Rädlein erst diesen von hinten umgrätschte (kein Ball weit und breit) und ihm als Zugabe noch eine wischte. Für beide Aktionen sieht das Regelwerk die rote Karte vor, doch stattdessen gab es für beide Spieler gelb. Böse auch der Tritt von Gästekapitän Hellmich gegen Nico Schmidt, der mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Spielfeld getragen wurde. Gute Besserung Nico! Der sich über all diese Fehlentscheidungen heftig aufregende Bettelhecker Coach wurde daraufhin des Innenraums verwiesen.

 

Am Ende spielten clevere Gäste das Ergebnis über die Zeit und überholten mit einem am Ende verdienten Dreier ob der größeren individuellen Klasse (an diesem Tag) die Heimelf.