Irre Anfangsphase im Grabfeld
Die SG Mendhausen gewinnt am Spieltag der verlegten Spiele
in der Fußballkreisoberliga mit 4:1 über
die SG Veilsdorf. Dabei war das Spiel schon nach 15 Minuten entschieden.
Römhild –
Nur sechs Minuten nachdem Schiedsrichter Andreas Nothdurft das Duell zwischen
den beiden Spielgemeinschaften in Römhild angepfiffen hat,
überschlagen sich die Ereignisse. Schade nur für die Zuschauer, die mit einer Viertelstunde Verspätung eintreffen. Denn
es ist gerade diese Anfangsviertelstunde, die es in sich hat. Sage und schreibe
vier Treffer fallen in diese Phase. Von Abtasten keine Spur. Danach bekommen die
am Ende 120 Zuschauer viel Leerlauf zu sehen. Dass es gleich zu Beginn des Spiels
zu den Höhepunkten in derart kurzen Abständen kam, lag vor allem an den
Abwehrreihen, die auf beiden Seiten löchrig wirkten. Max Floßmann wusste dies mit einem Pass in die Schnittstelle der
Viererkette zu nutzen. Christoph Neumann war frei durch, umkurvte noch Torwart Marco
Reimpell und schob zur schnellen Führung für die Hausherren ein (6.). Nur 60
Sekunden später musste der Gästekeeper erneut hinter sich greifen. Diesmal war
es Muhamed Alijia, der die Veilsdorfer Defensivreihe schlecht aussehen ließ. Mit
Tempo ging der Heim-Kapitän durchs Zentrum gleich an drei Verteidigern vorbei
und schob von halbrechts aus 15 Metern ins linke Eck ein (7.). Auf der
Gegenseite schaltete wenig später der Gast schnell um. Peter Wirsing bediente
aus dem Zentrum heraus den startenden Ronny Jauch, der das Laufduell mit seinem
Gegenspieler gewann und den Ball am raus stürzenden Michael Knie vorbei ins linke
Eck schob (11.). Damit war wieder Spannung in der Partie. Doch wiederum nur
vier Minuten später war es auf der Gegenseite Björn Kestler, der nach einer
abgewehrten Ecke aus 22 Metern per Flachschuss ins rechte Eck den alten Tore
Abstand wiederherstellte (14.). Wer nun hoffte, dass es so torreich weitergehen
wird, sah sich getäuscht. Die Hausherren hatten die Partie danach im Griff und
ließen bis zur Pause nur wenig zu. Für Torgefahr sorgte Christoph
Neumann nach einer knappen halben Stunde, als er eine Flanke von links am
linken Pfosten vorbei köpfte (26.). Danach plätscherte die Partie der Pause
entgegen. Als sich alles schon auf die Halbzeitpause einstellte, wurde es
plötzlich hektisch. Der Schiedsrichter zeigte Ron Seidenath die Rote Karte.
Grund hierfür waren beleidigende Äußerungen des Römhilder Abwehrchefs, die sich nach Außen richteten (45.).
Den Gästen gelang es im Verlauf der gesamten zweiten
Halbzeit nicht die numerische Überzahl in Chancen umzumünzen. Zwar hatten die Amend-Schützlinge nun
sichtbar mehr vom Spiel, doch die Gastgeber machten den fehlenden Feldspieler mit
Willen und Einsatzbereitschaft wett. So konnten sich die Gäste nach der Pause
keine zwingenden Tormöglichkeiten erspielen. Schlitzohr Muhamed Alijia
entschied mit einem gekonnten Freistoß die Partie nach einer guten Stunde. Bei
einem ruhenden Ball von der linken Seite rechnete die Gäste-Abwehr inklusive Keeper
Reimpell mit einer Flanke. Der Römhilder aber setzte den Ball an der
Zwei-Mann-Mauer vorbei ins kurze Eck zur Entscheidung und jubelte danach im
Stile eines portugiesischen Superstars von Real Madrid (62.). Die Moral bei den Gästen schien damit endgültig
gebrochen und sie ergaben sich ihrem Schicksal. Somit konnte der Aufsteiger aus
dem Grabfeld einen Kontrahenten um den Ligaverbleib im direkten Duell überholen.
uwh
Trainerstimmen
Enrico Amend (Trainer SG Veilsdorf): „Das Ergebnis ist ernüchternd. Wir haben am Ende
verdient verloren, weil wir im Kopf und in den Beinen zu langsam waren. Es ist
einfach eine Einstellungssache. Auf diese Art und Weise dürfen wir die Tore
nicht bekommen. Wir sind enttäuscht und haben uns sicher mehr vorgenommen. Bereits
nach acht Minuten war das Spiel entschieden. Die Gastgeber hatten mehr Wille
und Einsatzbereitschaft gezeigt und deshalb verdient gewonnen."
Uwe Heyn (Trainer SG Mendhausen): „Wir haben nach dem Platzverweis gut gekämpft. Es war
schwierig in der zweiten Halbzeit, aber die Jungs haben das gut gemacht. Wir
sind vollauf zufrieden. Mehr war nicht
drin."
Mendhausen: Knie,
Kestler,Taubitz, Ra. Seidenath,Aljija (89. Freund), Ro. Seidenath, Neumann (85.
Kopp), Schmidt, Schütz, Würstl (46. Schöppach), M. Floßmann
Veilsdorf: Reimpell,
Mitzenheim, Wirsing, Söffler, Urban, Güntzel (46. Steitz), Frischmuth, Jauch,
Schneider, Trier, Eberhardt (52. Kraußer)
Nothdurft (Sonneberg) – 120 – 1:0 Chr. Neumann (6.),
2:0 M.Aljija (7.), 2:1 R. Jauch (11.), 3:1 B. Kestler (14.), 4:1 M. Aljija (62.)
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom
2.10.2017
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