Nach überstandener Kirchweih und dem Sieg aus der letzten
Begegnung am heimischen Karpfenteich durften die Spieler um Trainer Mike Eber
am Sonntag eine Fahrt in das Grabfeld antreten. Gegner diesmal der Landesklassen-Absteiger, die SG Milz/ Eicha.
Sich der Heimstärke der SG bewusst griff Trainer Eber auf
die defensiv ausgerichtete Taktik mit 5er-Kette aus dem letzten Spiel zurück. Bis
auf eine Veränderung, für Truthän rückte Wohlleben wieder in die Abwehrreihe,
vertraute Eber der Elf aus dem letzten Spiel.
In den ersten 10 Minuten des Spiels tasteten sich beide Kontrahenten ab. Die
SG, in dieser Phase mit mehr Spielanteilen,
versuchte über den auffälligen Schwamm
die Lücke im Abwehrbollwerk der Westler zu finden. Jedoch verschoben die
Westler konzentriert und für die SG gab es kein gefährliches Durchkommen in
Richtung Bauer-Gehäuse. Ein ums andere Mal wurden die Angriffsbemühungen der
Gastgeber durch Rauch und Co. geblockt.
In der 12. Minute wurde ein so geblockter Ball durch
Leuthäuser von der rechten Seite aus perfekt diagonal auf dem links außen startenden
schnellen Bauer geschlagen. Bauer, in bekannter Manier mit Tempo in Richtung
Grundlinie, umkurvte dort Preusse, legte quer in den 5er, Töpfer sagte Danke
und schob zum 1:0 aus Sicht der Westler ein. Dies war der erste Saisontreffer
für den jungen Angreifer. Ein Auftakt nach Maß für die Gäste aus Sonneberg.
Die SG wirkte erstmal geschockt. Dieser Schock dauerte aber
nur bis zur Spielminute 18. Milz mit einem Ball halblinks durch die
Schnittstelle der Germanen-Abwehr in den 16er, der aufmerksame T. Bauer mit dem Versuch einer
Fußabwehr, wird jedoch bei diesem Versuch durch einen Gegenspieler unglücklich
gefoult. Der in vielen Situationen schwach agierende Schiri Wittler aus Suhl entschied
auf Eckstoß Milz. Dies jedoch zur Verwunderung
vieler Zuschauer. Stürmerfoul wäre hier die richtige Entscheidung gewesen. Aus diesem Eckstoß kam Milz per Kopf durch S.
Lautensack zum Ausgleich.
Die Germania schüttelte sich kurz und kehrte dann wieder zur
ihrem Spiel zurück. Man stand weiterhin in der Defensive kompakt und versuchte
über die Außenbahnen bis in den Strafraum der Gastgeber vorzudringen. Ein
solcher Angriff auf der linken Seite wurde auf Höhe des 16er zunächst durch
einen Spieler des Gastgebers ins Seitenaus geklärt. Der Einwurf bekam P. Bauer
im 16er vor die Füße, wurde jedoch dort durch Preusse, durch eine ungeschickte
Aktion, zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Schmidt, halbhoch
geschossen, zum 2:1 für die Gäste. SG-Keeper Eppler ahnte zwar die Ecke, war
aber ohne Abwehrmöglichkeit.
Mit der Führung im Rücken wurden die Germanen mutiger und
somit offensiver. Viele gute Angriffe wurden jedoch unkonzentriert abgeschlossen
oder wurden in letzter Minute durch die Abwehr des Gegners abgefangen.
Auf der Gegenseite das gleiche Bild, Milz nun mit mehr Drang
zum Tor.
Mit dem 2:1 ging es dann zum Pausentee in die Kabinen.
Zur Halbzeit 2 kam Holland für Rädlein zum Einsatz, der
zweite Einsatz in den Reihen der Männer für den 17-jährigen Spieler aus Bettelhecken.
Nach Wiederanpfiff ein völlig anderes Bild. Der Germania, wie so oft zu Beginn
der 2. Halbzeit, mit den Gedanken noch in der Kabine, überließ der SG mehr und
mehr die Spielgestaltung. Die Grabfelder suchten immer wieder mit Flanken ihren
hochgewachsenen Angreifer D. Eppler.
Es dauerte jedoch bis zur 58. Minute bis die
Angriffsbemühungen der Gastgeber belohnt wurden. Freistoß der SG von der rechten Seite auf D. Eppler, dieser per Kopf zum Ausgleich.
Vor dem Freistoß wieder eine zweifelhafte Entscheidung des Unparteiischen, ein
klares Handspiel in der Ballannahme durch einen Spieler aus Milz wurde nicht
geahndet.
Bei vielen jungen Germanen gingen die Köpfe nach unten, und
es machte sich in manchen Gesichtern Resignation breit. Hier gilt es die Köpfe
hoch zunehmen, den Hintern zusammenzukneifen und weiter Fußball zu spielen.
Eine Eigenschaft, die sich manch junger Akteur noch aneignen muss!!!!
Eber reagierte und brachte
in Minute 67. Roth für Töpfer.
Dieser sollte durch seine Schnelligkeit mehr Druck auf das SG-Gehäuse
aufbauen. Ca. 5 Minuten nach dieser Einwechslung die erste Szene für Roth im
16er von Milz. P. Bauer über rechts in den 16er, bedacht mit offensichtlichen
Halten am Trikot durch die Abwehr aus Milz, steckt im Fallen begriffen nach
links auf Roth durch. Dieser lässt Eppler im Tor des Gastgebers stehen und hat
frei freie Schussbahn. Jacob rettet für Milz mit letzter Kraft auf der Linie.
Hier wieder eine Fehleinschätzung durch den Unparteiischen, das Halten an Bauer
im 16er hätte mit Strafstoß geahndet werden müssen.
Nun wurde das Spiel intensiver, drückten doch
nun beide Kontrahenten auf den Siegtreffer. Milz weiterhin mit mehr
Offensivdrang.
In der 83. Minute die SG mit S. Lautensack über die linke Seite in Richtung
16er der Germania, dieser fällt im Getümmel, Strafstoß!!!!!
Lautensack tritt selbst an. Der unplatzierte Schuss konnte T. Bauer zur Ecke
abwehren.
Weiter 2:2. Glück gehabt.
Nach dieser Szene war weiterhin Druck im Kessel. Milz
drückte weiterhin massiv in Richtung T. Bauer.
Die Germania in vielen Situationen zu spät am Mann. So Züllich und P. Bauer,
welche sich in den letzten Spielminuten durch unnötige Aktionen noch eine
Verwarnung abholten.
Fazit: Wieder ein Spiel, wo mehr zu holen war. Lange
auf Augenhöhe mit dem Gegner verloren einige Westler mit fortschreitender
Spieldauer das Vertrauen an sich und somit die Lust am Spiel. Für die nächsten
Spiele muss man(n) hier im Kopf klar besser werden.
Unter dem Strich kann man mit der Punkteteilung jedoch leben.
Der Bericht aus Milz:
Der SG Milz gelang es vor heimischem Publikum nicht,
Wiedergutmachung für die überraschende Niederlage am vergangenen Spieltag in Oberlind zu betreiben. Dazu
erwiesen sich die Gäste aus Sonneberg als ein unangenehmer Gegner, der mit
geschickten taktischen Mitteln den Hausherren Probleme bereitete. Aus einer
kompakten Fünferkette wurden überfallartige Angriffe gestartet. Besonders
Patrick Bauer war hier mit seinen Dribblings auffällig. Dazu profitierte er von
Fehlern seines Gegenspielers. Der an diesem Tag völlig indisponierte Max
Preusse unterlief einen Diagonalball auf Bauer, was diesem die Vorarbeit für
das 0:1 durch Max Töpfer ermöglichte (12.). Die Einheimischen konnten zwar nach
einem Eckball durch einen Kopfball von Sascha Lautensack ausgleichen (18.),
lagen aber wenig später abermals zurück. Erneut agierte Preusse unglücklich und
verschuldete einen Foulstrafstoß, den Nico Schmidt sicher zum 1:2 (25.)
verwandelte.
Nach dem Seitenwechsel erarbeitete sich die
Spielgemeinschaft mehr Spielanteile, baute mehr Druck auf die Sonneberger
Abwehrreihe auf und kam auch zu Möglichkeiten. Ein Kopfball von Dominik Eppler
fand zunächst nicht den Weg ins Gästetor (53.), beim Ausgleich zum 2:2 machte
es der groß gewachsene Angreifer besser und verlängerte die Flanke von Udo
Endter ins lange Eck (58.). In der Schlussviertelstunde war für beide Seiten
noch der Siegtreffer möglich. Zunächst scheiterten die Westler in Person von
Johannes Roth. Für den bereits überlaufenen Torhüter Daniel Eppler rettete
jedoch Toni Jacob auf der Linie in großer Manier (72.). Auf Milzer Seite blieb
Sascha Lautensack mit einem an ihm selbst verwirkten Foulstrafstoß erfolglos
(83.). Hier bewahrheitete sich wieder die alte Fußballweisheit, dass ein
gefoulter Spieler nicht selbst den Elfer ausführen sollte. Fpt
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen
vom 12.9.2017
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